Bei der LIFO-Methode wird der zuletzt eingelagerte Artikel als erster entnommen

LIFO-Methode (last in, first out): Anwendungen und Beispiele für die Bestandsverwaltung

19 Sep 2024

Es gibt verschiedene Bestandsverwaltungsstrategien wie die LIFO-Methode, um den Betrieb des Lagers auf die Merkmale der Unternehmen und der von ihnen hergestellten oder vermarkteten Produkte abzustimmen.

Was ist die LIFO-Methode?

Die LIFO-Methode (Last in, First out) ist eine Art der Bestandsverwaltung, bei der der zuletzt eingelagerte Artikel als erster Artikel entnommen wird. Auf diese Weise werden die zuletzt erworbenen oder hergestellten Chargen gegenüber den bereits eingelagerten bevorzugt. Einer der Hauptvorteile der LIFO-Methode ist die Verkürzung der Wege, die die Waren zurücklegen müssen, da die Lagermitarbeiter das Produkt am gleichen Ende des Ganges ein- und ausladen.

Das Gegenteil von LIFO ist FIFO (First in, First out). Hier werden die zuerst gelagerten Waren als erste das Lager verlassen oder in der Produktion verwendet.

 

Wann wird die LIFO-Methode angewendet?

Die LIFO-Methode wird seltener angewandt als die FIFO-Methode und wird in der Regel in Lagern verwendet, in denen die Produkte nicht verderblich sind, ein sehr langes Verfallsdatum haben und im Laufe der Zeit nicht viel an Wert verlieren. Der Grund dafür ist, dass zuvor eingelagerte Einheiten einige Zeit im Lager verweilen werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass LIFO für Situationen geeignet ist, in denen der Warenumschlag kein entscheidender Faktor ist, sowie in einigen weiteren Fällen:

  • Nicht verderbliche Waren Ohne naheliegendem Verfallsdatum oder sehr langsamer Verfall. Beispiele für Waren, die sich für das LIFO-Prinzip eignen, sind Ziegel, Zement oder Schüttgut. Andere Möglichkeiten sind elektronische Bauteile oder Möbel.
  • Homogene Produkte In bestimmten industriellen Umgebungen werden große Mengen identischer Materialien gelagert. In solchen Fällen muss nicht unbedingt ein vollständiger Warenumschlag gewährleistet sein, so dass LIFO sinnvoll sein kann.

LIFO-Lagersysteme

Einige Regalanlagen sind aufgrund ihrer Funktionsweise besonders für die LIFO-Methode der Bestandsverwaltung geeignet:

  • Einfahrregale: Sie sind die einfachsten und erschwinglichsten Systeme mit hoher Dichte. Sie bestehen aus Regalgängen, in die Gabelstapler zur Ein- und Auslagerung von Paletten auf verschiedenen Tiefenebenen einfahren. Hier werden die Paletten von einem einzigen Arbeitsgang aus be- und entladen. Sie eignen sich für LIFO, d. h. für eine kleine Anzahl von Artikelarten und viele Paletten pro Artikel.
  • Push-Back-Regale: Sie arbeiten durch Verdichtung und ermöglichen die Lagerung mehrerer Paletten in der Tiefe und mit einer unterschiedlichen Artikelart für jeden Kanal. Die Ladung wird entlang von leicht geneigten Kanälen geschoben. Basierend auf dem LIFO-Lastaufnahmesystem erfolgt der Zugriff auf die Waren von einem einzigen Arbeitsgang aus.
  • Paletten-Shuttle-System: Dieses halbautomatische Kompaktlagersystem erhöht die Lagerkapazität und beschleunigt das Be- und Entladen von Paletten. Ein motorisiertes Shuttle setzt die Paletten in den Regalen ab und entnimmt sie wieder. Der Vorgang wird von einem Lagermitarbeiter gesteuert, der das Shuttle mit einem Gabelstapler in das Regal einführt und es über ein Tablet bedient. Neben LIFO ist diese Option auch mit der FIFO-Methode kompatibel.

Bei Bedarf können auch andere Möglichkeiten zur Anwendung des LIFO-Prinzips genutzt werden, wie z. B. herkömmliche Palettenregale. Sie sind eines der vielseitigsten Systeme, da sie einen direkten Zugang zu jedem einzelnen Artikel im Lager bieten. In diesem Fall sollte der zuletzt eingegangene Artikel weiterverfolgt werden. Dies kann zwar auch manuell erfolgen, aber der Einsatz eines Lagerverwaltungssystems beschleunigt die Kontrolle der Artikelarten erheblich.

Push-back- oder Einfahrregale sind am besten für das LIFO-System geeignet
Push-back- oder Einfahrregale sind am besten für das LIFO-System geeignet

Vorteile der LIFO-Methode

Die Anwendung der LIFO-Methode bringt zahlreiche Vorteile für den täglichen Betrieb von Logistikanlagen:

  • Zeitersparnis bei der Warenannahme durch die Möglichkeit, die Waren gleich beim Eintreffen einzulagern.
  • Lagerung von Waren über lange Zeiträume hinweg, ohne dass ihr Marktwert gemindert wird.
  • Erhöhte Lagerauslastung.
  • Geringere Entfernungen durch Nutzung desselben Ganges für das Ein- und Auslagern.
  • Ordnung im Arbeitsbereich durch Reduzierung der Bewegungen.
  • Vorrangige Ausgabe für Artikel, die am längsten im Lager sind.
  • Konstante Umschlagshäufigkeit der Bestände.
  • Bessere Vergleichbarkeit von Erträgen und Aufwendungen, da die Kosten der verkauften Waren näher an deren Anschaffung liegen.

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