Humanitarian logistics coordinates the storage, transportation, and delivery of relief resources

Humanitäre Logistik und Lieferkette

19 Nov 2024

Im Falle einer Naturkatastrophe, einer Pandemie oder eines Konflikts kann durch eine gute Organisation der humanitären Logistik eine Milderung der Folgen erreicht werden.

Was ist die humanitäre Logistik und wie funktioniert sie?

Bei der humanitären Logistik geht es um die Abstimmung von Lagerung, Transport und Lieferung von Hilfsgütern an die von einer Katastrophe betroffenen Menschen oder Tiere. Dazu gehören die Planung, die Bereitstellung und der Versand dieser Materialien, wenn sie am dringendsten benötigt werden. Außerdem geht es um die Entsendung von Gesundheits- und Rettungsfachkräften sowie um die Durchführung von Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen. Ziel ist die Deckung der Grundbedürfnisse der Opfer, insbesondere Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung.

Schnelle und effektive Einsätze sind von entscheidender Bedeutung, da in der humanitären Logistik eine Verzögerung von wenigen Stunden oder Tagen über Leben und Tod entscheiden kann. Die humanitäre Logistik wird nicht nur in Kriegs- oder Katastrophengebieten eingesetzt, sondern ist auch Teil der täglichen Arbeit von Organisationen und Krankenhäusern. Ein Beispiel ist die Logistik der Organtransplantation – ein Wettlauf mit der Zeit um das Überleben.

Wie unterscheidet sich die humanitäre Logistik von der kommerziellen Logistik?

Zwar nutzen sie ähnliche Hilfsmittel für die Umsetzung, doch haben humanitäre und kommerzielle Logistik unterschiedliche Prioritäten und verfolgen unterschiedliche Ziele. Die konventionelle Logistik zielt darauf ab, die Rentabilität der Warenbewegungen zu maximieren und die Anforderungen der Kunden zu erfüllen. Bei der humanitären Logistik handelt es sich hingegen um eine verlustbringende Tätigkeit, die häufig auf freiwilliger Basis, für wohltätige Zwecke oder auf staatlicher Ebene erfolgt. Ihr Hauptzweck besteht darin, Menschen und Lebewesen in Not rechtzeitig zu helfen, sie in Sicherheit zu bringen oder sie mit Nahrungsmitteln und Unterkünften zu versorgen, bis eine Notsituation überstanden ist.

Abgesehen von ihren Zielen unterscheiden sich die humanitäre und die kommerzielle Logistik durch ihre Vorhersehbarkeit und Komplexität. Während sich die Kundennachfrage ändert und die Supply Chain Manager der Unternehmen darauf vorbereitet sein müssen, ist die Reaktion auf Katastrophen wie Überschwemmungen, Vulkanausbrüche oder militärische Angriffe äußerst ungewiss. Diese Teams müssen organisiert und einsatzbereit sein – wann und wo auch immer sie gebraucht werden.

Die humanitäre Logistik umfasst die Steuerung der Nachfrage und die Verteilung der Hilfe
Die humanitäre Logistik umfasst die Steuerung der Nachfrage und die Verteilung der Hilfe

Phasen der humanitären Logistik

Die humanitäre Logistik durchläuft im Allgemeinen drei Phasen, damit die Hilfe so effizient und schnell wie möglich geleistet werden kann:

  • Nachfragesteuerung: Es müssen ausreichend Ressourcen für den Fall der Fälle zur Verfügung stehen, und sie müssen in gutem Zustand gehalten werden. Ein Beispiel für eine unzureichende vorausschauende Planung war die COVID-19-Pandemie, die zu einem erheblichen Mangel an medizinischer Schutzausrüstung wie Gesichtsmasken führte.
  • Verteilung der Hilfe: Mit einem Netz, in dem mitgeteilt wird, welche Gegenstände im Katastrophenfall benötigt werden könnten, lassen sich diese rascher beschaffen. So können die Spenderbanken die Bevölkerung warnen, wenn sie einen Mangel an Blut einer bestimmten Blutgruppe feststellen.
  • Erstellung des Hilfeplans: Es ist auch ratsam, vor dem Eintreten eines Notfalls die Zugangswege für Rettungskräfte und humanitäre Helfer festzulegen. So können die Fachkräfte und die Lebensmittel oder Medikamente in kürzester Zeit und ohne Risiko ihr Ziel erreichen.

Herausforderungen in der humanitären Logistik

Die humanitäre Logistik steht bei der Erfüllung ihrer Aufgaben vor zahlreichen Herausforderungen. Dazu gehören Aspekte wie der Zugang zu entlegenen Gebieten, die Aufrechterhaltung der Kühlkette, die Belieferung von Produkten zu einem erschwinglichen Preis und die Zollverwaltung.

Wirtschaftlich gesehen sind Marktschwankungen und Preiserhöhungen in einer Krisensituation üblich und können den Kauf von Medikamenten oder Impfstoffen für Krankheiten erschweren. Auch der Transport spielt eine entscheidende Rolle in diesen solidarischen Lieferketten. So mussten humanitäre Organisationen beispielsweise alternative Routen planen, als 2021 eines der größten Schiffe der Welt im Suezkanal auf Grund lief.

Die Kosten für den Transport von Materialien, der Bedarf an technischem und spezialisiertem Personal und die Aufrechterhaltung der Kommunikation mit den Opfern sind weitere Herausforderungen für die humanitäre Logistik. Schließlich gehört die Sicherheit zu den wichtigsten Aspekten. Die Arbeit in bewaffneten Konfliktgebieten kann das Eintreffen der Hilfe und die Anwesenheit von Gesundheits- und Rettungsteams erschweren.

Die humanitäre Logistik muss aufgrund der Komplexität ihrer Lieferketten flexibel sein
Die humanitäre Logistik muss aufgrund der Komplexität ihrer Lieferketten flexibel sein

Wie sieht die Lieferkette in der humanitären Logistik aus?

Die kommerzielle Logistik stützt sich bei der Bedarfsprognose häufig auf historische Daten, während die humanitäre Logistik oft mit dem Unbekannten konfrontiert ist und das Ausmaß der Ereignisse erst beim Eintreffen der Hilfe vor Ort erkennen kann.

Die humanitäre Logistik braucht daher einen reaktionsfähigeren und flexibleren Ansatz, um die hohe Unsicherheit und Komplexität ihrer Lieferketten zu bewältigen. Deshalb werden bei solchen Maßnahmen häufig mehrere Akteure koordiniert, darunter Regierungen, NGO, internationale Organisationen, der private Sektor und sogar einzelne Geber.

Bewährte Praktiken in der humanitären Logistik

Organisationen wie das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, weisen auf einige wichtige Maßnahmen für das Logistikmanagement in humanitären Krisen hin:

  • Bessere Planung: Dies ist besonders wichtig in Gebieten, in denen die Reaktionsfähigkeit auf Krisen oder unvorhergesehene Ereignisse eingeschränkt ist.
  • Spezifische Ausbildung erhalten: Die Aneignung von Kenntnissen in den Bereichen Notfallmaßnahmen, Unterbringung und Aufnahme, Nahrungsmittel und Personalressourcen ist für die Bewältigung solcher Situationen nützlich.
  • Sicherung der Handlungsfelder: Bei der Verbringung von Ausrüstungsgegenständen in Konfliktgebiete oder Naturkatastrophen müssen die festgelegten Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden.
  • Konsolidierung der Lieferkette: Für eine optimale Hilfeleistung sollten Vorräte an lebensnotwendigen Gütern und genügend Fahrzeuge für deren Verteilung vorhanden sein. Dies erfordert Vereinbarungen mit verschiedenen Partnern.

Intralogistik, ein Verbündeter der humanitären Logistik

Der Schwerpunkt liegt nicht nur auf dem Transport, sondern auch auf einer agilen Intralogistik, die dafür sorgt, dass Ressourcen schneller zu Menschen in schwierigen Situationen gelangen. So beschloss das Französische Rote Kreuz, sein Lager in Pantin, nördlich von Paris, zu automatisieren, um den massiven Zu- und Abfluss von lebensnotwendigen Gütern aus seinen Anlagen zu gewährleisten.

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