Die digitale Transformation in Logistikunternehmen
Der rasante Vormarsch der Logistik 4.0 treibt die digitale Transformation von Unternehmen immer mehr voran. Die Digitalisierung von Logistikprozessen ist jedoch kein Weg ohne Hindernisse.
In unserem Artikel zeigen wir, welche Veränderungen ein solcher Wandel in der Organisation von Logistikprozessen verursacht und welche Technologien maßgeblich an der Entwicklung zu einem hochvernetzten Lager beteiligt sind.
Was heißt digitale Transformation?
Die digitale Transformation ist ein ständiger Veränderungsprozess, der sich auf die Implementierung neuer Technologien in allen Bereichen eines Unternehmens bezieht, um dessen Effizienz zu verbessern.
In diesem Sinne bedeutet digitale Transformation im Bereich der Logistik die Integration neuer digitaler Funktionen unter anderem in Bereichen wie Lagerung, Auftragsvorbereitung oder Transport.
Die Digitalisierung aller Bereiche eines Unternehmens ist eine Entwicklung, die sich auch in Zukunft fortsetzen wird und allmählich, wenn auch in unterschiedlichem Tempo, in die wichtigsten Wirtschaftsbereiche vordringt. Laut einer McKinsey-Studie priorisieren Unternehmen den Einsatz neuer Technologien in ihrer Marketingstrategie (49%) und in ihren Produkten und Dienstleistungen (21%). Nur 2 Prozent der Befragten geben an, dass sie Maßnahmen zur digitalen Transformation in der Lieferkette ergreifen.
Die Branche ist sich dessen jedoch bewusst. Gemäß einer Umfrage von Forbes Insights wissen 65 % der Logistikmanager, dass sie ihr Geschäftsmodell erneuern müssen, wenn sie im digitalen Zeitalter überleben wollen.
Technologie für die digitale Transformation im Lager
Die Technologie ermöglicht unter anderem eine automatisierte und intelligente Verwaltung der Unternehmensdaten oder die Organisation der Prozesse oder Workflows des Unternehmens.
Es ist dabei unmöglich, die digitalen Transformationsprozesse von den Technologien zu trennen, die den Schwerpunkt der Vierten Industriellen Revolution (oder Industrie 4.0) bilden. Die wichtigsten, mit dem digitalen Wandel in der Lagerverwaltung verbundenen Technologien, sind:
- Cloud-Datenspeicherung: Immer mehr Softwarelösungen zur Lagerverwaltung sind im SaaS-Modus (Software as a Service, in der Cloud) verfügbar, im Gegensatz zur traditionellen On-Premise Installation auf den lokalen Servern des Unternehmens. Diese Technologie ermöglicht es, die Anfangsinvestition bei der Implementierung eines LVS zu reduzieren, da für die Lizenz eine monatliche Miete gezahlt wird, anstatt die gesamte technische Infrastruktur zu erwerben.
- Technologien des IoT (Internet of Things): Die im Lager angewandte IoT-Technologie ist eng mit verschiedenen Sensoren verbunden, die Informationen aus der physischen Welt erfassen und in digitale Datenbanken ablegen. Beispiele hierfür sind RFID-Tags und Bewegungsmelder, die in automatische Systeme wie Regalbediengeräte oder Fördertechnik integriert sind.
- Robotik: In der Intralogistik koexistieren Maschinen und automatische Systeme mit den Bedienern bei der Ausführung ihrer Aufgaben. Beispielsweise können Pallet Shuttles Fahrten einsparen und smart carts in Kombination mit Pick-to-Light einen präziseren Einsatz von Kommissionierwagen ermöglichen.
- Künstliche Intelligenz in der Logistik: durch KI kann eine sehr umfangreiche Datenanalyse in verschiedenen Bereichen der Lieferkette realisiert werden. Die Interpretation dieser Informationen ermöglicht zum Beispiel eine fortgeschrittene Berechnung von Bedarfsprognosen (Demand Forecasting) und erleichtert gleichzeitig die Verwaltung der Lagerplätze oder die Optimierung der Letzten Meile.
- Simulationen mit digitalen Zwillingen: Diese Technologie ist sehr nützlich bei der Gestaltung eines Lagers oder bei Änderungen des Layouts. Damit ist es möglich, den Betrieb der neuen Organisation in einer digitalen Umgebung zu testen, bevor Abläufe in der Realität geändert werden. Die Anwendung von digitalen Zwillingen, die bereits in einigen LVS wie dem Easy WMS von Mecalux implementiert sind, reduziert Fehler und führt zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse.
Dies sind einige der wichtigsten Entwicklungen, die den Betrieb des Lagers verändern werden. Es werden jedoch auch regelmäßig neue Technologien und neues Wissen hervorgebracht, die höhere Effizienz in die Logistikprozesse bringen können.
Digitale Transformationsstrategien in Logistikunternehmen
Alle Maßnahmen zur digitalen Transformation in der Logistik müssen die spezifische Situation jedes Unternehmens berücksichtigen: die Schwierigkeiten, denen es sich gegenübersieht, die Perspektiven des jeweiligen Sektors und die angestrebten Ziele. Deshalb sollte Schritt für Schritt vorgegangen werden:
1. Ausgangspunkt und entsprechende Ziele festlegen: Zuerst sollten die aktuell am stärksten vom digitalen Wandel in der Logistik betroffenen Bereiche analysiert werden. Zum Beispiel das Dokumentenmanagement (endgültiger Verzicht auf Papier), die verfügbare Soft- und Hardware, die Prozessorganisation etc. Die Ergebnisse daraus dienen als Grundlage für die Festlegung der Ziele des Projekts der digitalen Transformation.
2. Rechtzeitige Genehmigung von Budgets: Bei klaren Prioritäten darf die unternehmensinterne Bürokratie kein Hindernis für die Durchführung der für die digitale Transformation erforderlichen Technologieinvestitionen sein.
3. Auf Talent 4.0 setzen: Das Unternehmen muss auf Mitarbeiter mit einer speziellen Ausbildung im Supply Chain Management, aber auch mit fortgeschrittenen Fähigkeiten im Bereich Software und Digitalisierung zurückgreifen können.
4. Kontinuierliche Verbesserung: In Logistikprozessen ist es unerlässlich, jede Phase zu analysieren und ihre Ergebnisse (KPI) zu messen, um entsprechende Entscheidungen zur Effizienzsteigerung zu treffen.
- Es gibt bereits Unternehmen, die ihre Digitalisierungsprojekte erfolgreich im Lager umgesetzt haben. Zwei Beispiele für eine digitale Transformation in der Logistik sind: die intelligente Verwaltung des Lagers von Rent a Book dank der Implementierung eines LVS und die Automatisierung des Logistikzentrums von BH Bikes mit Hilfe eines Miniload und Regalbediengeräten für Paletten.
Ein Wettbewerbsvorteil heute und ein Muss für die Zukunft
Einer der häufigsten Fehler ist es, die Digitalisierung als ein Ziel an sich zu sehen. Tatsächlich ist sie der Weg zu einer effizienten Unternehmensführung und Logistik. So ist laut der Studie Deloitte Industry 4.0 investment in der Hälfte aller Unternehmen die treibende Kraft hinter dem digitalen Wandel die Produktivitätssteigerung, dicht gefolgt von Wettbewerbsdruck und Kundenanforderungen.
Der Schlüssel liegt nicht darin, in spektakuläre oder revolutionäre Systeme zu investieren, sondern die Bedürfnisse des Unternehmens eingehend zu untersuchen und die Rendite jeder Innovation zu bewerten.
Mecalux beschäftigt ein Team von Fachleuten, die darauf spezialisiert sind, die für Ihr Unternehmen notwendige Technologie zu implementieren, um die Anforderungen der Industrie 4.0 zu erfüllen. Wenn Sie eine Beratung zur digitalen Transformation Ihrer Anlagen und Prozesse wünschen, nehmen Sie gern mit unserem Expertenteam Kontakt auf.