„Pick-to-Tote“: Geschwindigkeit durch Kommissionierung direkt in Behältern
Bei der Kommissionierung nach dem Pick-to-Tote-System handelt es sich um die Bereitstellung bestellter Ware mit schnellerem Picking und geringerem Fehleraufkommen. Wie wird dies erreicht? Dadurch, dass der Kommissionierer weniger Bewegungen ausführen muss, um einen Auftrag zusammenzustellen.
Die Veränderungen auf dem Markt, wie beispielsweise der Aufschwung der E-Commerce-Logistik, haben viele Unternehmen dazu gezwungen, ihre logistischen Abläufe drastisch umzugestalten, um sie effizienter zu machen. Pick-to-Tote ist dabei eine Lösung, die das Kommissionieren beschleunigt, damit die Waren mit geringstem Zeitaufwand an den Kunden verschickt werden können.
In diesem Artikel wird erläutert, worin das Prinzip von Pick-to-Tote besteht und welche Unternehmen besonders von dieser Arbeitsweise profitieren können.
Was ist „Pick-to-Tote“?
Bei Pick-to-Tote werden Artikel aus einem Regal oder einer Kiste entnommen und in einem Ladungsträger aus Kunststoff abgelegt (in welchem sämtliche zu einem Auftrag gehörende Artikel gruppiert werden). Anschließend wird dieser Ladungsträger mit Hilfe eines Behälterfördersystems oder eines Shuttles zum Konsolidierungsbereich befördert, wo sein Inhalt auf Vollständigkeit der vom Kunden bestellten Produkte überprüft wird. Zuletzt werden die Produkte dann verpackt, etikettiert und versandt.
Die englische Bezeichnung des bei diesem System verwendeten Ladungsträgers ist „Tote“. Dies ist ein Kleinladungsträger aus Kunststoff (KLT-Behälter), der klein genug ist, um mit den Händen angehoben zu werden und leicht im Lager fortbewegt werden kann (in der Regel auf Behälterfördersystemen).
Pick-to-Tote eignet sich auch für das Kommissioniersystem Ware-zum-Mann – auch bekannt als „Goods-to-Person“: der Kommissionierer muss sich nicht von seinem Platz bewegen, sondern wartet darauf, dass ihm die Ware zum Kommissionierplatz gebracht wird (z. B. von einem Miniload Regalbediengerät). Anschließend erfolgt das Pick-to-Tote, die Artikel werden entnommen und in Behältern einsortiert.
Diese Arbeitsweise ist besonders effektiv bei Unternehmen, die Kleinteile handhaben (wie im Gesundheitswesen, in der Pharmaindustrie, im Ersatzteilhandel oder bei Vertriebshändlern), denn in jedem KLT-Behälter findet eine Vielzahl von Kleinartikeln Platz.
Außerdem ist sie ideal bei der Lagerverwaltung von Unternehmen mit einer Massenkommissionierung. Da sich die Lagerarbeiter nicht mehr innerhalb des Lagers bewegen müssen und die Anzahl ihrer Bewegungen reduziert wird, können sie mehr Aufträge zusammenstellen.
Eine Alternative zu Pick-to-Tote ist Pick-to-Carton, wobei anstelle von Kunststoffbehältern Kartons zum Einsatz kommen. Der Unterschied besteht darin, dass der Karton gleichzeitig die Verpackung ist, in der die Artikel an den Kunden verschickt werden. Daher muss dieser Karton nach Auftragszusammenstellung nur noch verschlossen und etikettiert werden.
Lösungen für ein effizienteres „Pick-to-Tote“
Die Lagerarbeiter führen Pick-to-Tote durch, wobei die Ware in Kartonverpackungen oder KLT-Behälter sortiert wird. Aus diesem Grund ist der Lagerleiter an Lösungen zur Vereinfachung des Pick-to-Tote interessiert, wie z. B.:
„Ware-zum-Mann“
Wie gesagt, ergänzt Pick-to-Tote die Kommissionierung nach dem Prinzip „Ware-zum-Mann“.
Bei dieser Arbeitsweise entfallen die Strecken, welche die Kommissionierer im Lager zurücklegen, um die Artikelnummern zu finden, aus denen sich die Bestellungen zusammensetzen. Folglich können sich die Kommissionierer entsprechend auf Pick-to-Totekonzentrieren, d. h. Artikel aus den vom Lager erhaltenen Kisten entnehmen und in KLT-Behälter einsortieren. <107/
Das Prinzip „Ware-zum-Mann“ wird häufig in automatischen Behälterlagern eingesetzt, wo ein Regalbediengerät für Kisten oder Miniload die Kommissionierplätze mit der für die Auftragszusammenstellung erforderlichen Ware versorgt. Dies gilt auch für das Shuttle-System mit Behälterfördertechnik und Senkrechtförderern, welche die Kisten zu den Arbeitsplätzen bringen, damit die Kommissionierer die Aufträge zusammenstellen können.
Die Kommissionierstationen, an denen Pick-to-Tote durchgeführt wird, bestehen gewöhnlich aus in U-Form angeordneten Fördervorrichtungen, auf denen sich die Kisten zu den Kommissionierern bewegen. Hier entnehmen die Kommissionierer die Artikel und verteilen sie in Behältern, die sich unter dem Förderband, oder auch hinter ihnen oder seitlich von ihnen – beispielsweise auf Shuttles, auf Behälterfördersystemen oder in einem Kommissionierregalen – befinden.
Leuchtvorrichtungen
Trotz steigendem Automatisierungsgrad spielen die Arbeiter bei der Kommissionierung noch immer eine ganz wesentliche Rolle. Aus diesem Grund führt jede Verbesserung, die zur Arbeitserleichterung beiträgt, zu mehr Agilität und letztendlich zu einem Anstieg der Produktivität.
Eine übliche Ergänzung des Pick-to-Tote-Verfahrens ist die Unterstützung durch ein Leuchtanzeigesystem. Es handelt sich dabei um Leuchteinrichtungen, die bei Aktivierung ein Licht und eine Zahl anzeigen. Die Leuchte hilft dem Kommissionierer dabei, die Kiste zu identifizieren, aus der er die Ware entnehmen oder in die er sie ablegen muss. Die Zahl zeigt ihm die Anzahl der Artikel an, die er am jeweiligen Ort entnehmen oder einlegen muss. Des Weiteren gibt es einen Taster für die Quittierung des durchgeführten Arbeitsgangs.
DieLeuchtanzeigen zeigen dem Mitarbeiter, welche Ware er jeweils in welcher Menge aus der Kiste entnehmen soll. Mit Hilfe dieser Anzeigen kann er die Pick-to-Tote-Kommissionierung schneller und ohne Fehler durchführen.
Zur Lenkung und Optimierung des Kommissioniervorgangs kommuniziert das Leuchtanzeigesystem mit der Lagerverwaltungssoftware, wie Easy WMS von Mecalux.
Kommissionierung per Sprachausgabe
Dies ist eine Lösung, welche die Lagerarbeiter – ähnlich wie die Leuchtanzeigen – bei der Durchführung der Pick-to-Tote-Kommissionierung unterstützt. In diesem Fall erhält der Kommissionierer sprachliche Anweisungen per Kopfhörer.
In der Praxis nutzt der Mitarbeiter für die Kommissionierung per Sprachausgabe (auch „pick by voice“) Kopfhörer und ein Mikrofon sowie eine Fernbedienung in der Größe eines Mobiltelefons, welche er am Gürtel befestigt oder in der Hosentasche trägt.
Der größte Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass sie dem Mitarbeiter bei der Pick-to-Tote-Kommissionierung einen größeren Bewegungsspielraum verleiht. Sie erfordert darüber hinaus ein Lagerverwaltungsprogramm, das die Arbeitsvorgänge steuert und den Mitarbeitern die Information bereitstellt.
durchgegebenBeschleunigte Kommissionierung
Pick-to-Tote ist eine speziell für die Beschleunigung der Kommissionierung von Kleinteileaufträgen entwickelte Arbeitsmethode. Von den Kommissionierern werden nur die nötigsten Bewegungen ausgeführt: Entnahme der Artikel aus einer Kiste, Ablegen der Artikel in einem Ladungsträger. Somit befinden sich sämtliche Artikel in demselben Behälter, und die nachfolgende Zusammenstellung und der Versand erfolgen wesentlich schneller.
Mecalux hat eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Lösungen für die Steigerung der Kommissionierleistung. Kontaktieren Sie uns und wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Produktivität bei der Zusammenstellung von Kleinteileaufträgen erhöhen können.