Das

„Put-to-Light“: lichtgeführtes Kommissionieren

08 Jul 2022

Das Kommissioniersystem Put-to-Light ist eine halbautomatische Lösung für die Kommissionierung, die die Leistung der Lagermitarbeiter beim Einlegen der Produkte in die Behälter dank Leuchtvorrichtungen verbessert. 

Die auf maximale Effizienz ausgelegten halbautomatischen Kommissionierlösungen, zu denen auch Pick-to-Light-Vorrichtungen, sprachgesteuerte Kommissioniersysteme oder Handscanner gehören, eignen sich am besten, um Fehler bei der Kommissionierung zu reduzieren.

Was ist „Put-to-Light“? 

Bei den Put-to-Light-Lösungen, die auch als Sort-to-Light bekannt sind, werden eine Reihe von Leuchtvorrichtungen eingesetzt, die den Lagermitarbeiter mit Hilfe von LED-Leuchten darauf hinweisen, wo er die Waren ablegen muss und welche Anzahl an Produkten in die einzelnen Pakete, Behälter oder Regalfächer gehört. Die Hauptaufgabe der Put-to-Light-Geräte besteht darin, die Produkte schnell und fehlerfrei in den Behältern zu sortieren, die für den Versand der Bestellungen verwendet werden sollen.

Dieses Leuchtsystem kann an den Kommissionierregalen oder an den Kommissionierwagen für ein effizientes Pick-to-Cart angebracht werden. Das Put-to-Light-System funktioniert folgendermaßen: Jeder Behälter verfügt über eine zugehörige Leuchtvorrichtung. Während der Kommissionierung leuchtet die entsprechende Standortanzeige auf und zeigt dem Lagermitarbeiter an, wo und in welcher Menge er die Waren ablegen soll. 

Die Put-to-Light-Systeme sind mit einer Lagerverwaltungssoftware (LVS) verbunden, die die Leuchtvorrichtungen koordiniert und die Entscheidungsfindung des Lagermitarbeiters automatisiert. Die LVS teilt dem Lagermitarbeiter also mit, in welchem Fach er die Produkte ablegen soll, und zeigt auf dem Bildschirm an, wie viele Einheiten des betreffenden Artikels noch übrig sind. Die Software ist auch mit dem Handscanner verbunden, den der Lagermitarbeiter zum Scannen der zu sortierenden Produkte verwendet. 

Put-to-Light-Lösungen werden häufig eingesetzt, um Fehler bei der Chargenkommissionierung zu minimieren, bei der der Lagermitarbeiter unterschiedliche Mengen desselben Artikels auf verschiedene Aufträge verteilt. Zur Beschleunigung des Warennachschubs an den Kommissionierstationen, an denen die Aufträge sortiert werden, kann ein Kreislauf von Behälterförderern eingerichtet werden, der für einen konstanten Warenfluss im Put-to-Light sorgt.

Die Lagermitarbeiter folgen den Anweisungen der „Put-to-Light“-Leuchtvorrichtung, um die Produkte in die einzelnen Behälter abzulegen
Die Lagermitarbeiter folgen den Anweisungen der „Put-to-Light“-Leuchtvorrichtung, um die Produkte in die einzelnen Behälter abzulegen

Wie funktioniert „Put-to-Light“?

Das halbautomatische Put-to-Light-Kommissioniersystem ist mit der Lagerverwaltungssoftware verbunden, um die verschiedenen Leuchtvorrichtungen an den einzelnen Stellplätzen oder Behältern sowie die Aufgaben der Lagermitarbeiter zu koordinieren. Die Kommissionierer scannen mit dem Handscanner das Produktetikett, und die Software führt sie dann durch den Platzierungsprozess der Artikel. 

Die Behälter oder Kommissionierregale sind mit einem Display ausgestattet, das mit der LVS verbunden ist und den Kommissionierer über die Anzahl der Artikel informiert, die in die einzelnen Kisten abzulegen ist. Anschließend drückt der Lagermitarbeiter die Taste neben dem Display, um der Software zu bestätigen, dass die Aufgabe korrekt ausgeführt wurde. Daraufhin erlischt die Leuchtanzeige und der Kommissionierer legt die weiteren Artikel an anderen Stellen ab oder kehrt in den Bereich mit der Ware zurück, um einen weiteren Artikel zu scannen. 

Unterschiede zwischen „Pick-to-Light“ und „Put-to-Light“

Der Hauptunterschied zwischen halbautomatischen Pick-to-Light- und Put-to-Light-Kommissioniersystemen liegt in der Rolle des Lagermitarbeiters während des Prozesses. Beim Put-to-Light muss der Lagermitarbeiter die Ware in Behältern oder Fächern ablegen, während bei Pick-to-Light die auf den Behältern angegebene Menge an Waren zu entnehmen ist. 

Die beiden Kommissioniersysteme werden oft verwechselt, weil beide Leuchtvorrichtungen in den Kommissionierregalen verwenden und den gleichen Zweck verfolgen: die Beschleunigung der Kommissionierung und die Reduzierung von Fehlern. Darüber hinaus benötigen beide Systeme eine moderne Software zur Verwaltung der Leuchtvorrichtungen und der von den Lagermitarbeitern verwendeten Handscannern. 

Vorteile (und Nachteile) von „Put-to-Light“

Das halbautomatische Put-to-Light-Kommissioniersystem bietet viele Vorteile, unter anderem:

  • Flexibilität bei der Auftragszusammenstellung. Put-to-Light rationalisiert die gleichzeitige Zusammenstellung von mehreren Aufträgen. Der Lagermitarbeiter sortiert die Artikel in die verschiedenen Behälter und legt die auf dem Display angezeigte Menge an Waren ab. Dank dieser Flexibilität bei der Kommissionierung sind kürzere Durchlaufzeiten und damit ein effizienterer Logistikservice möglich. 
  • Verringerung von Fehlern bei der Kommissionierung. Die Kommissionierhilfen Put-to-Light und Pick-to-Light automatisieren die Entscheidungsfindung der Kommissionierer und minimieren so die Möglichkeit von Fehlern bei der Kommissionierung durch die manuelle Handhabung von Waren. 
  • Optimierung der Bewegungen der Lagermitarbeiter. Dieses halbautomatische Kommissioniersystem vereinfacht die Kommissionierung, da der Lagermitarbeiter einen oder mehrere Aufträge mit den gewünschten Produkten in einer einzigen Runde durch das Lager erledigen kann. 

Aber auch die Put-to-Light-Vorrichtungen haben einige Nachteile. Dieses Kommissioniersystem ist effizient, wenn die Aufträge nach Artikeln sortiert sind, d. h. wenn jeder Lagermitarbeiter ein Produkt entnimmt und es entsprechend der auf dem Display angezeigten Menge auf die verschiedenen Behälter oder Stellplätze verteilt. In Lagern mit vielen Artikeln oder mit Produkten mit unterschiedlichem Umschlag ist dieses System möglicherweise nicht die beste Lösung zur Optimierung der Auftragsvorbereitung. 

Auch wenn die Entscheidungsfindung des Lagermitarbeiters automatisiert ist, beruht das Put-to-Light-Verfahren auf einer manuellen Ausführung der Aufgaben durch die Kommissionierer, so dass immer ein minimales Fehlerrisiko besteht. Die Automatisierung von Kommissionierstationen durch die Installation automatisierter Lösungen, wie z. B. Pick and Place, beseitigt Fehler und erhöht die Anzahl der Entnahmen pro Stunde. 

Beispiel für „Put-to-Light“: Aghasa Turis

Mit der halbautomatischen Put-to-Light-Kommissionierlösung sollen die Kommissionierung beschleunigt und Fehler beim Warenumschlag reduziert werden. Das war auch der Hauptgrund, warum der Industriezulieferer Aghasa Turis dieses System in seinem Werk in Leganés (Spanien) eingeführt hat. 

Die Lagerverwaltungssoftware Easy WMS von Mecalux ist das Gehirn der Anlage. Wenn der Bestand aus dem automatischen Lager an den Kommissionierstationen eintrifft, zeigt Easy WMS den Lagermitarbeitern auf einem Bildschirm an, wie viele Artikel sie entnehmen müssen. Mecalux hat zur Vereinfachung der Produktklassifizierung Put-to-Light-Vorrichtungen installiert, die die Lagermitarbeiter visuell darauf hinweisen, in welchem Behälter sie die einzelnen Artikel ablegen müssen,sowie auf die erforderliche Menge. 

„Mithilfe von Easy WMS und den Pick- und Put-to-Light-Systemen konnten wir bereits in dieser ersten Phase die Geschwindigkeit bei der Kommissionierung um 15 % steigern. Mit der Umsetzung von weiteren Anpassungen und der Inbetriebnahme der zweiten Phase werden wir die Kapazität bei der Auftragszusammenstellung verdreifachen“, sagt Darío Alonso, Präsident von Aghasa Turis.

Aghasa Turis hat die Flexibilität bei der Vorbereitung von Aufträgen dank der „Put-to-Light“-Leuchtvorrichtungen erhöht
Aghasa Turis hat die Flexibilität bei der Vorbereitung von Aufträgen dank der „Put-to-Light“-Leuchtvorrichtungen erhöht

Mehr Flexibilität, weniger Fehler

Die Leuchtvorrichtungen Put-to-Light sind ein halbautomatisches Kommissioniersystem, das eine effiziente Kommissionierung gewährleistet und mit dem Einsatz von Förderanlagen und anderen automatischen Lösungen wie Miniload oder Regalbediengeräten für Behälter kombiniert werden kann. 

Die Kommissionierung ist einer der kompliziertesten und wichtigsten Vorgänge in einem Lager und die Lagerverantwortlichen beschäftigen sich besonders intensiv damit. Die Robotisierung der Bewegungen und die Digitalisierung der Verwaltung sind technologische Lösungen für eine effiziente und fehlerfreie Kommissionierung. Wenn Sie von der neuesten Technologie profitieren und mehr aus Ihren logistischen Abläufen herausholen möchten, dann wenden Sie sich an uns. Ein fachkundiger Berater wird Ihnen die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse anbieten. 

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