Automatisierte Lagersysteme – die Evolution der Logistik

Die Logistik hat sich durch den Aufschwung von E-Commerce und Omnichannelling weiterentwickelt. Zur Anpassung an einen immer dynamischeren Markt setzen die Unternehmen auf Lösungen wie automatisierte Lagersysteme. 

Bei dieser Art von Anlagen spielt die Software für automatisierte Lager eine entscheidende Rolle bei der Organisation der Abläufe und der genauen Bestandskontrolle.

Was ist ein automatisiertes Lagersystem?

Automatisierte Lagersysteme sind Anlagen für die Lagerung und Verwaltung von Waren mithilfe von automatisierten Flurfördermitteln wie Regalbediengeräten oder Fördersystemen.

Die Automatisierung kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen: 

• Physisch, durch den Einsatz von Maschinen und Robotern, die Bewegungen und Aufgaben ausführen, die zuvor von Menschen ausgeführt wurden. Es gibt eine Vielzahl von Lösungen für automatisierte Lager, die auf die Verbesserung der Genauigkeit und Geschwindigkeit der Bestandsverwaltung abzielen. So können beispielsweise bei der Auftragszusammenstellung automatisierte Systeme wie Pick-to-Light oder fortschrittlichere Lösungen wie Kommissionierroboter die Produktauswahl und -sortierung beschleunigen.
• Digital, mit Hilfsmitteln, die manuelle Prozesse wie die Datenverarbeitung in Bezug auf Lager und Kommissionierung optimieren. Dadurch können die Unternehmen Informationen effizienter verfolgen. Dabei handelt es sich um digitale Lösungen, mit denen alle Vorgänge von der Warenannahme und -lagerung bis hin zur Auftragszusammenstellung und -verteilung organisiert, gesteuert und koordiniert werden können. Sie sind ihrerseits für die Rückverfolgung der Produkte in Echtzeit zuständig.

Das in automatisierten Anlagen üblicherweise eingesetzte digitale System ist ein Lagerverwaltungssystem. Dabei handelt es sich um eine spezifische Lösung, die Prozesse organisiert und vereinfacht, Fehler vermeidet und die Produktivität erhöht.

Welche Arten von Software für automatische Lager gibt es?

In automatischen Anlagen kommen in der Regel drei automatisierte Lagersysteme nebeneinander vor: 

1. Software für die Unternehmensressourcenplanung (ERP). Ihr Zweck ist der erleichterte Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens (u. a. Finanzen, Einkauf, Produktion), um Wiederholungen, Unstimmigkeiten oder Inkonsistenzen zu vermeiden. Im Bereich der Logistik verfügt das ERP-System in der Regel über ein Modul, das Informationen über den Bestand liefert, z. B. welche Produkte im Lager eingegangen sind, welche Aufträge von Kunden erteilt wurden oder welche Artikel versandt wurden.
2. Lagerverwaltungssystem (LVS oder WMS). Es passt sich an die Komplexität eines beliebigen Lagers an. Seine Aufgabe ist die Organisation der selbstständigen Beförderung von Waren zu den entsprechenden Orten. Für den korrekten Betrieb einer automatisierten Anlage wird das LVS in der Regel in das ERP-System integriert. Beide Systeme tauschen laufend Informationen aus, z. B. über den Eingang von Produkten oder den Versand von Aufträgen. Häufig sind in das LVS auch Module integriert, die zusätzliche Funktionen ermöglichen, wie z. B. die Verwaltung der kontinuierlichen Materialzufuhr zu den Produktionslinien.
3. Lagersteuerungssoftware (WCS). Sie führt die Bewegungen der automatisierten Handhabungsgeräte in einer Logistikanlage aus. Diese Technologie gewährleistet die maximale Leistung der in den automatisierten Lagern stattfindenden Vorgänge. Für die Übermittlung von Lagerinformationen (z. B. den Ort, an dem eine Palette abgestellt werden soll) ist eine bessere Software erforderlich. Dazu muss sie mit dem LVS integriert werden, um die Bewegungen der Maschinen zu synchronisieren und die Aufträge für eingehende und ausgehende Produkte zu organisieren. Durch die Kombination der beiden Systeme kann das Lager selbstständig arbeiten – von der strategischen Sortierung der Artikel bis zur schnelleren Auftragszusammenstellung.

Welche Vorteile bietet ein automatisiertes Lagerverwaltungssystem?

Die physische und digitale Automatisierung optimiert den Platzbedarf, erhöht die Betriebsgeschwindigkeit und überwacht die Lagerleistung und den Bestandsstatus. Digitale Technologien sind ein wichtiger Bestandteil von automatisierten Lagern, da sie die Produktivität verbessern. Mit der Digitalisierung werden u. a. folgende Vorteile angestrebt:

• Betriebliche Effizienz: Durch die Automatisierung werden schnellere und genauere Prozesse möglich. Die Software koordiniert die Bewegungen der gesamten Roboterausrüstung in der Anlage, um deren Effizienz zu gewährleisten.
• Mehr Präzision: Die Digitalisierung organisiert die automatisierten Lagerabläufe, was zu einer Verringerung der Fehler bei der Bestands- und Auftragsverwaltung führt.
• Platzoptimierung: Automatisierte Systeme bieten mehr Lagerkapazität. Das Lagerverwaltungssystem verteilt die Waren strategisch, um die Abläufe zu optimieren.
• Kontrolle und Rückverfolgbarkeit: Digitale Systeme ermöglichen eine lückenlose Rückverfolgung des Stellplatzes und der Warenbewegungen und erleichtern so die Rückverfolgbarkeit und die Bestandsverwaltung.
• Kostensenkung: Durch die Automatisierung sich wiederholender und manueller Aufgaben und die enge Kontrolle der Abläufe ist die Produktivität von automatisierten Lagern höher, und die Unternehmen können die Kosten langfristig in Grenzen halten.

Die Digitalisierung automatisierter Lagersysteme bietet also eine Reihe von Vorteilen, die die Effizienz und Rentabilität von Unternehmen erheblich steigern können.

Wann und wie sollte ein automatisches Lager digitalisiert werden?

Die Frage, wann die Logistik automatisiert und digitalisiert werden soll, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Dazu müssen die Unternehmen zunächst ihre Lieferketten analysieren und Bereiche mit Verbesserungspotenzial ermitteln. Anschließend sollte der Stand der Technik analysiert werden, um zu prüfen, ob er an die Besonderheiten Ihres Unternehmens angepasst werden kann.

Vor der Entscheidung für eine Automatisierung sollten sich die Unternehmen Fragen stellen wie:

• Verzögert sich die Verteilung von Aufträgen?
• Ist der Bestand unter Kontrolle oder treten Fehler beim Bestandsstatus auf?
• Weisen die Daten zur Kundenzufriedenheit auf Probleme in der Lieferkette hin?
• Muss der Personalbestand aufgestockt oder reduziert werden, um der schwankenden Nachfrage gerecht zu werden?
• Treten bei der Zusammenstellung und Verteilung von Aufträgen Fehler auf?
• Ist die Zuweisung von Aufgaben und die Organisation von Abläufen schwierig?
• Wird mehr Lagerkapazität benötigt?
• Gibt es zu viele Retouren?

Dies sind Beispiele für allgemeine Herausforderungen in Unternehmen aller Art. Nach erfolgreicher Identifizierung können die Logistikverantwortlichen in jedem Unternehmen geeignete Maßnahmen zur Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen ergreifen.

Auf dem Weg zu einer effizienteren Logistik

Automatisierte Lagersysteme stellen eine Evolution in der Logistik dar – insbesondere angesichts des wachsenden E-Commerce und Omnichannelling. In einem sich ständig verändernden Markt müssen die Unternehmen ihre Aufträge immer schneller ausliefern. Die Automatisierung und Digitalisierung sind Lösungen, die Prozesse beschleunigen, Fehler beseitigen und Kundenwünsche erfüllen.

Automatisierte physische und digitale Systeme bieten eine Reihe von Vorteilen, darunter eine höhere betriebliche Effizienz und eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Produkte. Wir entwickeln bei Mecalux Lagerlösungen, mit denen Unternehmen aus allen Branchen ihre Ziele erreichen können. Wenden Sie sich an uns, wenn Sie Ihre Logistik modernisieren wollen, und wir werden Ihnen dabei helfen.