„Fill Rate“, der Indikator zur Messung der Liefereffizienz

Eine effiziente Auslieferung der Bestellungen ist für die Zufriedenheit der Kunden unerlässlich. Mithilfe der Fill Rate können Unternehmen die Versandleistung messen und Entscheidungen zur Optimierung treffen.

Die Fähigkeit eines Lagers, Aufträge pünktlich und fehlerfrei zu verteilen, wirkt sich direkt auf den Ruf des Unternehmens aus. Warum? Unternehmen, die ihre Ware pünktlich und fehlerfrei liefern, gewinnen an Prestige und ziehen dadurch neue Kunden an.

Was ist die„Fill Rate“ und wie wird sie berechnet?

Die Fill Rate (oder der Servicegrad) ist eine in der Logistik verwendete Kennzahl zur Bewertung der Effizienz von Warenlieferungen. Der Begriff misst den Anteil der Aufträge, die innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens erfolgreich ausgeliefert werden, verglichen mit der Gesamtzahl der von Kunden aufgegebenen Aufträge.

Diese Kennzahl wird durch Division der Anzahl der ausgelieferten Aufträge oder Produkte durch die Gesamtzahl der von Kunden aufgegebenen Aufträge berechnet. Das Ergebnis wird dann mit hundert multipliziert.

Formel für Fill Rate = (Anzahl der ausgelieferten Aufträge / Anzahl der aufgegebenen Aufträge) x 100

Wenn ein Unternehmen eine Fill Rate von 100 % erreicht, bedeutet das, dass es alle von seinen Kunden bestellten Produkte erfolgreich ausgeliefert hat. Wenn dieser Prozentsatz unter 100 % liegt, dann bedeutet das, dass einige Aufträge nicht verteilt werden konnten, z. B. weil das Lager den betreffenden Artikel nicht vorrätig hatte.

Zwar ist es immer besser, eine hohe Fill Rate zu haben – idealerweise so nahe wie möglich an 100 % – aber diese Zahl zu erreichen, kann schwierig sein. Der Prozentsatz sollte realistischerweise zwischen 85 % und 95 % liegen.

Mit der Kennzahl Fill Rate können Unternehmen ihre Fähigkeit zur Erfüllung der Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Kunden bewerten. Eine hohe Rate ist Ausdruck einer effizienten Lieferkette mit hoher Produktverfügbarkeit und reibungslosen Lagerabläufen. Eine niedrige Fill Rate kann hingegen auf Schwierigkeiten bei der Bestandsverwaltung, eine schlechte Bedarfsplanung oder mangelnde Koordination mit den Lieferanten hinweisen.

Bedeutung der „Fill Rate“ 

Für jedes Unternehmen ist es vorrangig, den Kunden einen guten Service zu bieten. Mit der Fill Rate können Unternehmen die Leistung eines wichtigen Prozesses in ihrer Lieferkette messen: die Auslieferung von Aufträgen. Diese Kennzahl ist für Unternehmen aller Branchen unverzichtbar, denn sie können damit überprüfen, ob die Kunden die bestellten Waren innerhalb der vereinbarten Zeit erhalten.

Es gibt mehrere Ursachen, die zu Lieferverzögerungen führen und somit den Grad der Fill Rate verringern können. Zu den häufigsten Ursachen gehören Probleme bei der Produktionsplanung und -steuerung, Verspätungen, mangelnde Bestandskontrolle oder mangelnde Koordination zwischen den verschiedenen an der Lieferkette beteiligten Akteuren. Die Ermittlung der spezifischen Ursachen für eine niedrige Fill Rate ist wichtig, damit das Unternehmen Abhilfemaßnahmen einleiten kann.

Wenn die Fill Rate hoch ist, zeigt das, dass das Unternehmen die Kundenerwartungen effektiv und konsequent erfüllt, was wiederum zu Kundentreue und Wiederholungskäufen führen kann. Unternehmen, die sich um eine möglichst schnelle Auslieferung von Aufträgen bemühen, verbessern ihr Serviceniveau.

Ein gutes Lieferkettenmanagement führt zu einer optimalen Fill Rate. Wenn der Lagerbetrieb effizient abläuft und die Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen und Lieferanten reibungslos verläuft, können Unternehmen ihre Produktivität steigern. Außerdem reduziert die erfolgreiche Auslieferung der Waren an die Kunden die Kosten für Retouren, minimiert Nachlieferungen und vermeidet verlorene Verkaufsmöglichkeiten.

Wie wird die Fill Rate gemessen?

Die Rate der Kundenzufriedenheit ist eine zentrale Variable im Lieferkettenmanagement. Die Verfolgung von Lagerabläufen ist wichtig, um die Leistung zu messen und Entscheidungen für Verbesserungen zu treffen.

Zur Messung der Fill Rate müssen die Unternehmen genau wissen, welche Aufträge die Kunden angefordert haben und welche Aufträge das Lager ausgeliefert hat. Wie können sie diese Informationen ohne Fehler erhalten? Durch die Digitalisierung.

Mit digitalen Lösungen wie eine Lagerverwaltungssoftware (LVS) können Unternehmen alle Prozesse in ihren Logistikanlagen steuern. Die Software identifiziert die Produkte von ihrem Eintreffen im Lager bis zum Versand, sodass genau bekannt ist, welche Aufträge verteilt worden sind.

Durch die Integration mit dem ERP-System wird die Logistiksoftware auch über die Aufträge der Kunden informiert. Sobald das ERP-System die von den Kunden gekauften Produkte meldet, organisiert das Lagerverwaltungssystem schnell die Auftragszusammenstellung und sendet Anweisungen an die Lagerarbeiter, um die Waren zu beschaffen und sie so schnell wie möglich zu versenden.

Das Lagerverwaltungssystem sollte idealerweise mit fortschrittlichen Funktionen zur Steuerung aller im Lager ablaufenden Prozesse anhand von Parametern ausgestattet sein. So verfügt beispielsweise Easy WMS von Mecalux über Supply Chain Analytics, eine digitale Lösung mit Bedienfeldern, die die meisten Prozesse, die in einem Lager berücksichtigt werden müssen, überwachen.

Eine der Kennzahlen von Supply Chain Analytics, die relevante Daten für die Analyse der Fill Rate liefern kann, ist die Kennzahl Genauigkeit, die detaillierte Informationen über die verteilten Aufträge liefert. Diese Kennzahl berechnet den Prozentsatz der ausgelieferten Lagereinheiten gegenüber den bestellten Einheiten (eine wichtige Kennzahl, um potenzielle Fehlbestände zu erkennen). Sie zeigt auch den Prozentsatz der abgeschlossenen Aufträge mit allen erforderlichen Produktmengen, ohne Kommissionierfehler.

Das Bedienfeld für den Versand ist ein weiteres wichtiges Bedienfeld zur Verbesserung der Fill Rate. Das System berechnet unter anderem die stündlich versandten Aufträge, den Anteil der bedienten Linien im Vergleich zu den angeforderten pro Tag oder die zum geplanten Termin verteilten Produkte. Anhand dieser Indikatoren kann die für die Logistik verantwortliche Person die Produktivität beim Versand der Bestände überwachen.

„Fill Rate“: Digitalisierung zur Verbesserung der Logistik

Angesichts der Bedeutung der Fill Rate für die Kundenzufriedenheit ist es am sinnvollsten, Strategien zur Verbesserung der Lieferkettenprozesse und zur Gewährleistung einer reibungsloseren Auslieferung der Bestellungen umzusetzen. Damit Unternehmen ein hohes Serviceniveau erreichen, müssen sie Systeme und Technologien zur Verbesserung der Transparenz von Prozessen einsetzen.

Digitale Lösungen wie eine Lagerverwaltungssoftware ermöglichen eine detaillierte Verfolgung der verschiedenen logistischen Prozesse und fördern die Zusammenarbeit zwischen allen an der Lieferkette beteiligten Akteuren. Wir verfügen bei Mecalux über Erfahrung in der Entwicklung von Logistiksoftware, die den Bestand effizient verwalten und die Auftragszusammenstellung optimieren kann. Wenden Sie sich an uns, um herauszufinden, wie Sie mit unseren Lösungen den von Ihren Kunden erwarteten Service bieten können.