So funktioniert die integrierte Lieferkette
Bei einer integrierten Lieferkette stimmen sich Lieferanten, Hersteller und Händler ab, um die Lagerung und den Vertrieb der Waren möglichst effizient zu gestalten.
Die integrierte Lieferkette basiert auf der Digitalisierung von Prozessen zur Synchronisierung von Abläufen zwischen den an der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung eines Produkts beteiligten Unternehmen. Die Implementierung einer Verwaltungssoftware unterstützt die Übertragung von Informationen zwischen den Lagern und Logistik- oder Produktionszentren.
Eine integrierte Lieferkette: Was sie beinhaltet
Die Lieferkette gilt als integriert, wenn die entsprechenden Abläufe, wie z. B. die Beschaffung von Rohstoffen, das Produktdesign, die Herstellung, die Lagerhaltung oder der Vertrieb, aufeinander abgestimmt sind.
Laut der National Academy of Sciences der USA „kann eine integrierte Lieferkette als ein Kunden-Lieferanten-Verband definiert werden, der mithilfe von Verwaltungsverfahren die gemeinsame Leistung bei der Herstellung, dem Vertrieb und der Unterstützung eines Endprodukts optimiert“.
Eine integrierte Lieferkette ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Waren, d. h. die Nachverfolgung des Lebenszyklus eines Produkts von der Designphase über die Produktion und Verarbeitung bis zum Vertrieb. Dank der Synchronisierung der Abläufe wissen die verschiedenen Akteure der Lieferkette, wo sich die einzelnen Rohstoffe, Halbfertigprodukte oder Endprodukte befinden und unter welchen Bedingungen die einzelnen Prozesse durchgeführt wurden.
Die Integration kann die Übernahme oder Fusion anderer Unternehmen zur Erweiterung ihrer Dienstleistungen sowie die Erschließung neuer Geschäftsbereiche umfassen, die weitere Stufen der Lieferkette abdecken. Diese Strategie kann auf zwei Arten umgesetzt werden:
- Horizontale Integration: umfasst den Erwerb oder die Schaffung von Fähigkeiten in demselben Glied der Lieferkette. Ein Beispiel für eine horizontale Integration könnte die Übernahme eines regionalen Konkurrenten durch einen Getränkehersteller sein, um seinen Markt zu erweitern und eine bessere Kontrolle über die Preise zu erlangen.
- Vertikale Integration: bezieht sich auf eine Übernahme oder Fusion, die mehrere Ebenen innerhalb der Lieferkette umfasst. Die vertikale Integration bedeutet mit anderen Worten, dass ein Unternehmen ein anderes Unternehmen übernimmt oder eigene Fähigkeiten aufbaut, um den Umfang seiner Dienstleistungen zu erweitern. Diese Art der Integration könnte zum Beispiel bei der Übernahme eines UX-Unternehmens durch ein Softwareunternehmen erfolgen, um Kosten zu senken und mehr Ebenen der Lieferkette zu kontrollieren.
4 Vorteile einer integrierten Lieferkette
Bei einer integrierten Lieferkette werden Informationen über die Prozesse und Abläufe in den Anlagen, die das Produkt durchläuft, ausgetauscht. Durch die Kommunikation zwischen den verschiedenen Gliedern einer integrierten Lieferkette wird Folgendes ermöglicht:
- Vermeidung von Kostenüberschreitungen: Die Integration der Lieferkette und die Vereinfachung unnötiger Schritte, wie doppelte Lieferanten oder Überbestände, senkt die Kosten der Prozesse. So können die Kosten für die Lagerung minimiert werden, indem die Geschwindigkeit des Materialtransports zwischen den Ebenen der Lieferkette erhöht wird.
- Effizientere Logistik und Produktion: Durch die Beseitigung überzähliger Lieferanten wird die Koordination zwischen den einzelnen Ebenen verbessert, wodurch Kosten und Fehler in der Lieferkette minimiert werden.
- Rückverfolgbarkeit von Produkten: Die Integration der verschiedenen Kommunikationsflüsse einer Lieferkette fördert die Rückverfolgbarkeit der Bestände, da jeder Akteur Zugang zu vollständigen Informationen über die in den Produktionslinien verwendeten Rohstoffchargen, die Produktions-, Lager- und Versandbedingungen des Produkts hat.
- Ganzheitlicher und kundenzentrierter Überblick: Durch die Integration können die an der Lieferkette beteiligten Unternehmen leichter einen ganzheitlichen Überblick über den Logistik- und Produktionsprozess gewinnen. Diese Übersicht ist darauf zurückzuführen, dass genaue Informationen vorliegen, um Entscheidungen im Einklang mit den Unternehmensanforderungen zu treffen.
Wie erreicht man eine integrierte Lieferkette?
Die Umfrage des Beratungsunternehmens Grant Thornton 2020 Digital supply chain survey hat ergeben, dass nur 17 % der Führungskräfte im Jahr 2020 erkennen, dass sie eine integrierte Lieferkette haben. Der Bericht hebt die Bedeutung der Digitalisierung in der integrierten Lieferkette hervor: „Die Chancen der Digitalisierung sind unbestreitbar. Mit neuen Technologien und innovativen digitalen Strategien können Lieferketten in der Fertigungsindustrie effizienter, reaktionsschneller, flexibler und wettbewerbsfähiger gestaltet werden.“
Die Digitalisierung von Prozessen fördert die Koordination zwischen den verschiedenen Ebenen der Lieferkette und ermöglicht die Übertragung von Informationen zwischen den Lagern und Produktionszentren, die das Produkt durchläuft. Daher ermöglicht die Implementierung eines digitalen Programms wie einer Lagerverwaltungssoftware oder eines ERP-Systems die Reduzierung von Kosten und die Beseitigung unnötiger Schritte.
Zu einer integrierten Lieferkette gehört die gemeinsame Nutzung von Informationsflüssen in Bereichen wie Beschaffungslogistik, Planung von Produktionslinien, Bestandsverwaltung, Auftragsverteilung, Produktmarketing, Kundendienst und vieles mehr. Die von der integrierten Lieferkette gebotene Transparenz ist nicht nur für die verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens von Bedeutung, sondern auch für die Aufgaben des Logistik- oder Produktionsleiters. Durch die Integration der Ebenen werden echte und aktuelle Informationen über den Zustand der Produkte oder die Lagerbedingungen bereitgestellt, damit Entscheidungen zur Verbesserung der Qualität des Logistikdienstes getroffen werden können.
Die integrierte Lieferkette trägt dank der Zusammenarbeit zwischen den Ebenen zur Verbesserung der Qualität des Endprodukts oder der Dienstleistung bei. Die Autoren der Publikation Supply chain integration capability: an organizational routine perspective weisen auf die Notwendigkeit hin, sich wiederholende Vorgänge in der Lieferkette zu beseitigen: „Wir definieren die Integration der Lieferkette als den Umfang, in dem ein Unternehmen mit anderen Mitgliedern der Lieferkette strategisch zusammenarbeitet und kooperiert. Die integrierte Lieferkette verbessert den Fluss von Produkten, Dienstleistungen, Informationen, Geld und Entscheidungen durch die Lieferkette, was eine koordinierte Verwaltung der intra- und interorganisatorischen Prozesse ermöglicht und so die Effektivität erhöht.“
Software für eine integrierte Lieferkette
Die Implementierung einer Verwaltungssoftware ist ausschlaggebend, um von einer effizienten und integrierten Lieferkette profitieren zu können. Diese Programme automatisieren die Übermittlung von Informationen zwischen den Gliedern der Lieferkette und beseitigen so Fehler in den unterschiedlichen Phasen, die das Produkt durchläuft.
Eine Lagerverwaltungssoftware (LVS) kann ein sehr nützliches Instrument beim Aufbau einer integrierten Lieferkette sein: Die LVS verbindet sich mit anderen an der Logistik eines Produkts beteiligten Programmen, sei es vom Unternehmen oder von einer anderen Organisation, um einen besseren Informationsaustausch zu ermöglichen und die Aufgaben zu automatisieren.
Die Digitalisierung der Abläufe mit einer Verwaltungssoftware wie Easy WMS sorgt dafür, dass Informationen mit anderen Programmen innerhalb der Lieferkette synchronisiert werden können, z. B. mit einem ERP-System (des Unternehmens oder eines anderen Beteiligten), einem Manufacturing Execution System oder einem Transport Management System. Neben ihren jeweiligen logistischen Aufgaben unterstützen diese Anwendungen den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Ebenen der Lieferkette und fördern so die Rückverfolgbarkeit der Produkte und effizientere Abläufe.
Eine Verwaltungssoftware wie Easy WMS enthält spezielle Module für eine integrierte Lieferkette, wie z. B. die Multi-Carrier-Versandsoftware, die für eine reibungslose Kommunikation zwischen dem Unternehmen und den Spediteuren sorgt. Marketplaces & Ecommerce Platform Integration ist ein weiteres Beispiel für ein Easy WMS-Modul, das zu dieser Integration der Lieferkette beiträgt: Sie synchronisiert den Katalog der verschiedenen Online-Verkaufsstellen mit dem tatsächlichen Bestand im Lager und verhindert so Fehler bei der Auftragsverwaltung und Bestandskontrolle.
Integrierte Lieferkette für ein effizientes Lager
Durch die gemeinsame Nutzung des Informationsflusses mit den anderen Gliedern der Lieferkette wird das Fehlerrisiko bei der Bestandsverwaltung, Produktherstellung und Auftragszusammenstellung minimiert. Deshalb entscheiden sich immer mehr Unternehmen für digitale Lösungen, die eine Integration zwischen den verschiedenen Ebenen der Lieferkette ermöglichen.
Eine Software wie Easy WMS von Mecalux ermöglicht die Synchronisierung von Informationen über den Lagerbetrieb mit anderen Logistikzentren, mit anderen Programmen desselben Unternehmens oder sogar mit anderer Software von Akteuren der Lieferkette. Wenn Sie Teil einer integrierten Lieferkette sein möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Ein fachkundiger Berater wird Sie hinsichtlich der besten Lösung für Ihr Lager beraten.