Vorteile einer automatisierten Warenein- und -ausgangskontrolle im Lager
Ziel der Warenein- und -ausgangskontrolle ist es, Bestandsschwankungen mit maximaler Genauigkeit abzubilden. Dadurch ist es möglich, ein tiefgreifendes Verständnis über den Warenfluss zu gewinnen und zu beurteilen, ob die Planung und der Betrieb der Anlage effizient funktionieren.
Dieser Artikel liefert ein umfassendes Bild darüber wie eine effiziente Kontrolle der Warenein- und -ausgänge im Lager erreicht werden kann, um ein hohes Serviceniveau zu gewährleisten. Darüber hinaus werden wir auf die Vorteile eines LVS bei der Erfassung von Materialflüssen eingehen.
Typische Herausforderungen bei der Warenein- und -ausgangskontrolle
Eine umfassende und fehlerfreie Kontrolle der Warenein- und -ausgänge gestaltet sich kompliziert, insbesondere, wenn sie manuell durchgeführt wird (z. B. mit Tools wie Microsoft Excel).
Einige der häufigsten Probleme sind:
- Fehlende Standardisierung oder Mängel bei der Registrierung von Waren,
- Abweichungen zwischen den Bestandsdaten im System und den Waren, die sich physisch im Lager befinden,
- Fehlen eines einheitlichen Kennzeichnungssystems für alle Referenzen,
- Probleme beim Versenden von Bestandsinformationen, die dem gesamten Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, was das Beschaffungsmanagement erschwert.
Eine Lösung für die meisten Probleme bei der Warenein- und -ausgangskontrolle im Lager ist ein LVS, das die Daten digitalisiert und den Prozess automatisch organisiert.
Lagerverwaltungssysteme können mit Identifikationsgeräten (z. B. Scanner oder RF-Terminals) vernetzt werden, was zu einer durchgängig gesteuerten und optimierten Arbeitsweise führt.
Warum sollte man die Kontrolle von Warenein- und -ausgängen automatisieren?
Um die Vorteile einer Lagerverwaltungssoftware zur Warenein- und -ausgangskontrolle aufzuzeigen, nehmen wir das Easy WMS von Mecalux als Beispiel.
- Möglichkeiten der Wareneingangskontrolle mittels LVS
Wie wir bereits in unserem Artikel zum Wareneingang sehen konnten, besteht dieser Arbeitsbereich aus verschiedenen Phasen, die physische Warenbewegungen, Aktivitäten zur Dokumentenprüfung und andere Aufgaben des Bedieners wie z. B. die Etikettierung umfassen.
In Wirklichkeit birgt jeder Wareneingang jedoch eine Vielzahl von Varianten, denn während dieses logistischen Prozesses können Fragen auftauchen wie: Welche Schritte sind beim Eingang von Mehrfachreferenzen zu unternehmen? Wie werden ungeplante Eingänge behandelt, damit diese keinen Engpass verursachen? Und was geschieht bei Cross-Docking-Vorgängen oder Retouren?
Ein LVS kann auf jede Situation effizient reagieren und jederzeit die Kontrolle über die Warenein- und -ausgänge des Lagers behalten. Physikalisch ist die Software mit Systemen verbunden, die Informationen bei der Wareneingangskontrolle übertragen. Die häufigsten sind dabei:
- Prüfstationen des Wareneingangs: In vielen automatisierten Lagern wird die Kontrolle des Warenein- und -ausgangs mit einem Minimum an menschlicher Beteiligung durchgeführt. Die Kontrollstation prüft den Status von Paletten und überträgt die Daten an das LVS (was diese wiederum an die ERP-Datenbank übermittelt).
- Funkterminals: Der Bediener scannt die von jedem Container mitgeführten Codes und überprüft die Informationen gemäß den Anweisungen des LVS.
Sobald die Informationen in dem Lagerverwaltungssystem ankommen, passt das LVS seine Funktionsweise an die Art des jeweiligen Wareneingangs an: Entweder ordnet es die eingehenden Waren einem Pufferlager (Zwischenlagerbereich) zu oder es sendet sie direkt zur automatisierten oder manuellen Abfertigung weiter.
Beim Easy WMS sind dies einige der Funktionen im Zusammenhang mit den verschiedenen Arten von Wareneingängen im Lager:
- Lieferanteneingang: Dies ist ein Standardprozess, der für jede Art von Wareneingang gilt. Die Funktion gleicht vor der Einlagerung die Bestelldaten mit den Informationen auf dem Warenetikett ab.
- Annahme von kompletten Containern: erfolgt am schnellsten, da diese für Waren konzipiert sind, die auf Paletten mit einer einzigen Referenz ankommen. Daher wird der Bestand blockweise registriert und das System ordnet jedem Paket eine automatische Identifikationsnummer zu.
- Wareneingänge mit mehreren Referenzen: Im Gegensatz zum vorherigen umfasst diese Funktionalität die Wareneingangskontrolle von Paletten mit mehreren Referenzen, so dass jede SKU separat registriert wird.
- Advanced Shipping Model (ASN): Die Erfassung der Waren ist im Voraus geplant, so dass die Daten bereits im LVS vorhanden sind, wenn sie vom ERP übertragen werden. Obwohl sie noch nicht physisch im Lager vorhanden sind, werden Behälter vom System bereitgestellt. Sobald die Paletten ankommen, werden die physischen und digitalen Informationen verknüpft.
- Ungeplante Zugänge: Mit dieser Funktion können Sie einen Einlagerungsauftrag eröffnen, ohne ihn vorher im System zu planen. Der Bediener erstellt diesen mittels RF-Terminal. Dadurch laufen die Prozesse des Lagers weiter, ohne dass diese Wareneingangskontrolle unterbrochen wird.
Es gibt zwei Sonderfälle bei der Wareneingangskontrolle:
- Retourenmanagement: Das Verfahren ist an die Besonderheiten der Retourenabwicklung angepasst. Retouren werden dem Lagerbestand hinzugefügt und ihr Zustand wird während der Qualitätskontrolle aktualisiert. Üblicherweise werden sie in einer entsprechend reservierten Zone abgelegt, sodass sie die restlichen Abläufe nicht behindern.
- Cross-Docking-Vorgänge: Das System speichert den Weg zu den Cross-Docking-Standorten oder sendet die eingehenden Waren direkt zum Transport (reines Cross-Docking). Dabei organisiert das LVS die Verteilung dieses Bestands, indem es die Informationen mit den geplanten Warenausgangsdaten abgleicht.
- Möglichkeiten der Warenausgangskontrolle mittels LVS
Die Warenausgangskontrolle ist von größter Bedeutung für Betriebsabläufe im Lager. Letztendlich hängt die gesamte Organisation der Kommissionierung von der für den Transport festgelegten Priorität ab. Ein LVS bietet mehrere Möglichkeiten, die Versandprozesse zu steuern:
- Warenausgangskontrolle durch Statusmitteilung: Für eine frühzeitige Erkennung von Vorkommnissen auf dem Versandweg ist die Transparenz der Sendungen unerlässlich. Das System erleichtert die Identifizierung jeder Änderung des Versandauftrags mit Statusmitteilungen wie: wird erwartet, nicht vorrätig, freigegeben, in Vorbereitung (bereits in die Kommissionierrouten integriert), angehalten, geschlossen oder abgeschlossen und storniert.
- Strategische Auswahl der Reihenfolge von Versandaufträgen: Das System verarbeitet eine enorme Menge an logistischen, mit den Sendungen verbundenen, Informationen und beauftragt dann die Kommissionierung. Dabei werden beispielsweise Versandwege, Haltepunkte (Paletten werden innerhalb des LKW organisiert, je nach Reihenfolge der Auslieferung), die Stapelbarkeit der Waren (insbesondere auf Paletten mit Mehrfachreferenzen, um sicherzustellen, dass die Ware unbeschädigt ankommt), der Standort im Lager und andere Faktoren berücksichtigt.
- Kontrolle der letzten Phase des Warenausgangs: Das LVS hilft bei der Überprüfung, ob die aus der Kommissionierung kommenden Produkte korrekt sind. Sie werden dann getrennt (wenn die Waren zuvor konsolidiert wurden), verpackt und zwischengelagert, bis sie von den Spediteuren abgeholt werden.
Bedeutung der Warenein- und -ausgangskontrolle in der Lagerverwaltung
Die Kontrolle des Warenein- und -ausgangs im Lager verbessert die Transparenz der im Lager stattfindenden Warenbewegungen.
Wenn diese mit Hilfe eines LVS automatisch durchgeführt wird, kann das System dem Lagermanager entscheidungsrelevante Informationen zur Verfügung stellen. Diese betreffen nicht nur die Arbeit in der Anlage, sondern haben auch einen wesentlichen Einfluss auf die Aufgaben der Beschaffung und des Bestandsmanagements.
Wenn in Ihrem Lager die Warenein- und -ausgangskontrolle manuell mit Papier oder mit Programmen wie Excel durchgeführt wird, können Sie eine Demoversion von Easy WMS anfordern. Einer der Spezialisten von Mecalux zeigt Ihnen das Potenzial dieses LVS für die automatische Bestandsführung von Ein- und Ausgängen.