Warenschwund, der stille Feind des Lagers

Auch wenn er manchmal unbedeutend erscheinen mag, hat der Warenschwund erhebliche Auswirkungen auf die Bilanzen von Unternehmen und Lagern. Die neuesten Technologien in der Intralogistik bieten zum Glück Möglichkeiten zur Überwachung und Vorbeugung.

Was ist Warenschwund im Lager?

Unter Warenschwund versteht man den Wertverlust der Bestände im Lager. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen und kann an verschiedenen Stellen der Lieferkette auftreten. Der Schwund ist die Differenz zwischen dem in der Buchführung ausgewiesenen Bestand – dem theoretischen Bestand – und dem tatsächlichen Bestand – dem Ist-Bestand.

Welche Arten von Schwund gibt es?

Es gibt zwei grundlegende Klassifizierungen des Warenschwunds. Zum einen entsteht der normale Warenschwund bei der Verwendung von Rohstoffen in einem Produktionsprozess. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen es zu einem anormalen Warenschwund kommt, der am häufigsten in Lagern auftritt. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für Warenschwund in Unternehmen.

Warum kommt es zum Warenschwund?

Dies sind einige der häufigsten Gründe für anormalen Warenschwund:

• Fehler in der Verwaltung oder Buchführung. Die manuelle Überwachung der Bestände kann zu Bestandslücken führen. Die Ursache hierfür sind falsch ausgefüllte Aufzeichnungen, die zu einer Diskrepanz zwischen dem Bestand und der tatsächlichen Situation führen. Durch den Einsatz von Tools wie z. B. dem Lagerverwaltungssystem von Mecalux wird die verspätete Übertragung von Informationen und die fehlende Aktualisierung dieser wichtigen Daten verhindert.
• Verfallsdatum: Das Verfallsdatum gibt den Zeitpunkt an, ab dem ein Produkt für den Verbraucher nicht mehr sicher ist oder nicht mehr den Qualitätsstandards entspricht. Dieses Datum muss in Abhängigkeit von den zu lagernden Waren berücksichtigt werden – andernfalls müsste ganz darauf verzichtet werden. Auch das Verfallsdatum von Rohstoffen muss rechtzeitig erkannt werden. Damit dies nicht vorkommt, sollte nicht mehr als die für die Produktion benötigte Menge bezogen werden.
• Ineffizienter Empfang: Er entsteht, wenn Produkte das Werk verlassen oder im Lager ankommen, aber nicht ordnungsgemäß kontrolliert werden. Durch eine Kontrolle kann sichergestellt werden, dass sie nicht beschädigt, unsachgemäß verpackt oder veraltet sind, dass kein Teil der Ware fehlt und dass die Kennzeichnung stimmt.
• Diebstähle: Durch Diebstahl entsteht dem Unternehmen ein Warenschwund. Sollte der Verdacht bestehen, dass dies die Ursache ist, sollten entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
• Schäden: Sie werden in der Regel durch eine unsachgemäße Handhabung des Materials oder eine schlechte Platzierung der Waren im Lager verursacht. In diesem Fall ist zu ermitteln, wo das Problem liegt, und gegebenenfalls sind die Regalsysteme entsprechend zu überprüfen, um das für die jeweilige Ware am besten geeignete System zu finden.
• Mangelhafter Transport: Eine unsachgemäße Handhabung während des Transports von Waren kann ihre Haltbarkeit beeinträchtigen. Es ist zu überprüfen, ob der Transport innerhalb der vereinbarten Zeiten und Fristen durchgeführt wird und ein Höchstmaß an Sicherheit und Qualität gewährleistet ist.

Was sind die Folgen des Warenschwunds?

Die Kontrolle des Warenschwunds in einem Lager ist von entscheidender Bedeutung, da diese Waren keinen Marktwert mehr haben. Dabei handelt es sich um Waren, die nicht mehr marktgängig sind und dem Unternehmen Verluste verursachen. Andererseits steigert die Verbesserung der Bestandsverwaltung zu ihrer Kontrolle die Produktivität, senkt die Kosten und erhöht die Gewinne.

Eine weitere mögliche Folge des Warenschwunds ist die Überbevorratung, die zu Platzproblemen und Schwierigkeiten bei der rechtzeitigen Rotation der Bestände führen kann. Zwar treten sie häufiger in Unternehmen auf, die Produkte mit kurzem Verfallsdatum führen, doch können alle Unternehmen von Warenschwund betroffen sein.

Wie lässt sich der Warenschwund messen?

Die Berechnung der Warenschwund-KPI ist von entscheidender Bedeutung und gewinnt in Sektoren wie dem verarbeitenden Gewerbe und der Lebensmittelindustrie noch mehr an Bedeutung. Zur Ermittlung der Differenz zwischen der Ausgangsmenge eines Erzeugnisses und der Endmenge nach dem Produktions- oder Aufbereitungsprozess sind die Begriffe Bruttogewicht und Nettogewicht zu berücksichtigen.

Das Bruttogewicht ist das Gesamtgewicht eines Produkts vor der Verarbeitung. Dazu gehören auch Verpackungen und Abfälle. Das Nettogewicht bezieht sich auf das bereits verarbeitete und verkaufsfertige Produkt. Eine Möglichkeit zur Messung des Warenschwunds ist der Abzug des Nettogewichts vom Bruttogewicht und die Anwendung der folgenden mathematischen Formel:

Das Ergebnis ist die Schwundquote, ein wichtiger KPI in jedem Lager oder Vertriebszentrum. Durch ihre Messung können Probleme in Logistik- und Produktionsprozessen erkannt und Maßnahmen zu ihrer Behebung ergriffen werden.

Wie hoch ist die durchschnittliche Schwundquote eines Lagers?

Es mag zwar drastisch erscheinen, aber die durchschnittliche Schwundquote bei den Beständen sollte bei Null liegen. Laut dem Warehouse Education and Research Council (WERC) erleidet das durchschnittliche Lager einen Warenschwund von 0,2 %. Darüber hinaus weist diese Abteilung des Material Handling Institute darauf hin, dass bei Überschreitung der Schwundquote von 0,46 % die Alarmglocken läuten sollten. Eine Schwundquote von bis zu 2 % mag zwar nicht allzu hoch erscheinen, aber alle Kosten addieren sich, und der Warenschwund ist ein stiller Killer eines erfolgreichen E-Commerce.

Wie lässt sich Warenschwund vermeiden?

Wenn feststeht, dass der Wert der Waren beeinträchtigt wurde, welche Maßnahmen werden dann zur Minimierung des Schwunds ergriffen? Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies durch Änderungen im Betrieb des Lagers oder der Produktionsanlage einzudämmen:

• Einführung von Verfahren zur Bestandskontrolle Durch die Identifizierung von Produkten mit RFID-Etiketten und den Einsatz einer Bestandsverwaltungssoftware wie Easy WMS lässt sich ein genauer Überblick über die Bestände des Unternehmens in Echtzeit gewinnen – auch über mehrere Standorte hinweg.
• Neuorganisation des Lagers Durch die optimale Aufteilung des Platzes auf alle Produkte werden Fehler bei der Inventarisierung vermieden, der Umsatz erhöht und der Materialumschlag erleichtert. Dabei ist es ratsam, dieses neue Layout mit der Unterstützung von Intralogistik-Profis anzugehen.
• Verbesserung von Versand und Empfang Dadurch werden mögliche Schäden während des Transports reduziert und Zwischenfälle während der Lagerung früher erkannt.
• Festlegung einer Richtlinie für den Umgang mit beschädigten Waren. Die Bereitstellung von Leitlinien zur Erkennung, Kennzeichnung und Handhabung vereinfacht die Bestandskontrolle.
• Schulung des Personals Die Lagermitarbeiter müssen diese Protokolle kennen und sich mit bewährten Verfahren vertraut machen, die häufig den Einsatz eines Lagerverwaltungssystems und automatisierter Lösungen beinhalten.
• Erhöhung der Sicherheit Durch die Installation von Überwachungskameras und Systemen wie z. B. automatischen Türen kann eine abschreckende Wirkung auf Diebstähle erzielt werden, die eine der Ursachen für den Warenschwund im Lager sind.

Reduzieren Sie den Warenschwund mit Mecalux

Ein schnelles und kontrolliertes Warenmanagement ist das beste Mittel gegen die Verluste durch Warenschwund in der Lieferkette. Wenn Sie Ihre Abläufe mithilfe einer Software digitalisieren oder automatisieren möchten, können wir Ihnen bei Mecalux helfen. Wir verfügen über umfassende Erfahrung in der Planung und Montage automatischer Lager und können genau das Lager entwerfen, das Ihr Unternehmen benötigt. Wenden Sie sich an uns, um dem Warenschwund ein Ende zu setzen und die Logistik Ihres Unternehmens zu verbessern.