Das Pareto-Gesetz, auch bekannt als die 80/20-Regel, kann zur Optimierung der Unternehmenslogistik angewendet werden

Das Pareto-Gesetz: Wie sich die Logistik mit der 80/20-Regel optimieren lässt

05 Dez 2023

Das Pareto-Gesetz basiert auf folgender Überlegung: Eine kleine Reihe von Faktoren oder Elementen ist in der Regel für die meisten der beobachteten Ergebnisse verantwortlich. 

Das Pareto-Gesetz, auch als 80/20-Prinzip bekannt, wird auf das Ökosystem des Lagers und insbesondere auf die Lagerverwaltung angewandt und besagt, dass 20 % des Bestands 80 % des Gewinns eines Unternehmens ausmachen. 

Was ist das Pareto-Gesetz?

Das Pareto-Gesetz ist ein wirtschaftliches und soziologisches Prinzip, das der italienische Ökonom Vilfredo Pareto Ende des 19. Jahrhunderts formulierte. Die Regel besagt, dass in zahlreichen Situationen etwa 80 % der Auswirkungen von 20 % der Ursachen herrühren. Das heißt, dass ein kleiner Teil der Ursachen die meisten Ergebnisse hervorbringt.

Pareto beobachtete dieses Verhältnis zunächst bei der Verteilung des Reichtums in der Gesellschaft, wo etwa 20 % der Bevölkerung etwa 80 % der wirtschaftlichen Ressourcen besaßen. Dieses Prinzip wurde jedoch im Laufe der Zeit auf eine Vielzahl von Bereichen ausgedehnt, z. B. auf die Geschäftswelt, die Wirtschaft, die Logistik, die Wissenschaft und die Technologie.

Das Pareto-Gesetz hat sich als nützliches Hilfsmittel für die Priorisierung von Anstrengungen und Ressourcen in Schlüsselbereichen wie der Logistik erwiesen, die im Vergleich zu anderen Bereichen erhebliche Auswirkungen haben. 80/20 ist zwar ein häufig verwendetes Verhältnis, aber es kann variieren und entspricht nicht immer genau diesen Prozentsätzen. 

Nutzen des Pareto-Gesetzes in der Logistik

Das Pareto-Prinzip kann Unternehmen bei der Ermittlung und Konzentration auf die wichtigsten Aspekte ihrer Logistikabläufe helfen.

  • Priorisierung von Ressourcen: Durch die Ermittlung der Produkte, Kunden oder Aktivitäten, die für 80 % der Ergebnisse verantwortlich sind, können Ressourcen, Zeit und Aufwand entsprechend ihrer tatsächlichen Auswirkungen zugewiesen werden.
  • Bestandsoptimierung: Oft macht ein kleiner Teil der Produkte den Großteil des Umsatzes aus. Durch die Konzentration auf diese wichtigen Artikel lassen sich die Lagerbestände besser verwalten und eine Überbevorratung von Produkten mit geringer Rotation vermeiden.
  • Verbesserung der Effizienz: Durch das Verständnis der Hauptursachen für Ineffizienzen in der Lieferkette können Maßnahmen ergriffen werden, um diese wirksam zu beseitigen. Dazu könnten die Optimierung von Routen, die Reduzierung von Wartezeiten oder die Verbesserung interner Prozesse gehören.
  • Kostensenkung: Durch die Konzentration auf die wesentlichen Bereiche der Logistik ist es einfacher, die Bereiche zu identifizieren, in denen die Kosten gesenkt werden können, ohne dass die Qualität der Dienstleistung darunter leidet, wie Transport, Lagerhaltung und Bestandsverwaltung.
  • Verbesserung des Kundenservice: Durch das Erkennen der umsatzstärksten – und damit wertvollsten – Kunden kann ein individueller Service angeboten werden, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Die Anwendung der 80/20-Regel auf die Logistik kann zu einer effizienteren Ressourcenzuweisung, einer besseren Entscheidungsfindung und einer Optimierung der Lieferkette führen. 

​   Mit dem Pareto-Gesetz lässt sich die Bestandsverwaltung im Lager optimieren ​
Mit dem Pareto-Gesetz lässt sich die Bestandsverwaltung im Lager optimieren

Beispiel des Pareto-Gesetzes im Lager

Die 80/20-Regel wird in zahlreichen Situationen und Branchen angewandt, z. B. in der Wirtschaft und der Lagerverwaltung. Ein Beispiel dafür, wie dieses Gesetz in einem Lager angewendet werden könnte, ist die Bestandsverwaltung nach der ABC-Methode.

Nehmen wir mal an, eine Logistikanlage lagert eine breite Palette von Produkten. Nach dem Pareto-Gesetz entfallen fast 80 % des Gesamtumsatzes auf 20 % der Produkte im Bestand. Das bedeutet, dass es eine kleine Gruppe von Produkten gibt, die am beliebtesten oder am stärksten nachgefragt sind und somit den Großteil des Umsatzes ausmachen.

Bei der Anwendung des Pareto-Gesetzes in der Lagerverwaltung muss das Unternehmen sicherstellen, dass es über einen ausreichenden Bestand an Artikeln verfügt, die 20 % des Inventars ausmachen und 80 % des Umsatzes generieren. So wird sichergestellt, dass die beliebtesten Produkte nicht vergriffen sind.

In diesem Fall empfiehlt es sich auch, die Artikel so zu organisieren, dass die meistverkauften Artikel leicht zugänglich sind und sich in gut sichtbaren und leicht zugänglichen Bereichen des Lagers befinden. Wenn außerdem mehr Ressourcen, wie Zeit und Aufwand, für die Handhabung, das Verpacken und den Versand der Produkte, die diese oberen 20 % ausmachen, bereitgestellt werden, kann die Effizienz bei der Auftragszusammenstellung maximiert werden.

So wird die ABC-Methode nach der 80/20 Regel in der Bestandsverwaltung angewendet

Die auf dem Pareto-Prinzip basierende ABC-Methode ist eine Technik zur Bestandsverwaltung, mit der Produkte nach ihrer relativen Bedeutung in Bezug auf den Wert klassifiziert werden. Die drei häufigsten Kriterien für diese Klassifizierung sind: 

  • Wert des Inventars
  • Volumen des Inventars
  • Häufigkeit der Inventarbewegungen

Sobald die Produkte je nach ihrem Wert in drei Kategorien (A, B und C) eingeteilt sind, können Unternehmen verschiedene Verwaltungsstrategien anwenden:

  • Kategorie A: Diese Artikel stellen den größten Wert für das Unternehmen dar und erfordern daher besondere Aufmerksamkeit. Die Unternehmen müssen sicherstellen, dass diese Produkte immer auf Lager sind und ihre Bewegungen streng kontrollieren.
  • Kategorie B: Hier befinden sich Produkte mit mittlerem Wert. Sie sind weniger relevant als die Artikel der Kategorie A, machen aber immer noch einen bedeutenden Teil des Inventars aus und haben eine mäßige Auswirkung auf den Umsatz oder die Kosten.
  • Kategorie C. Diese Kategorie umfasst die weniger wertvollen Produkte: Sie machen einen kleinen Teil des Inventars aus und ihr Einfluss auf den Umsatz oder die Kosten ist relativ gering. Unternehmen können einen lockeren Umgang mit diesen Artikeln pflegen, indem sie z. B. ihre Lagerbestände reduzieren oder ihre Bewegungen nicht genau verfolgen.
Grafische Darstellung der ABC-Methode für die Klassifizierung der Bestände im Lager anhand des Pareto-Gesetzes oder der 80/20-Regel
Grafische Darstellung der ABC-Methode für die Klassifizierung der Bestände im Lager anhand des Pareto-Gesetzes oder der 80/20-Regel

Maximale Effizienz der 80/20-Regel mit einer LVS

Zur Festlegung von Platzierungsregeln auf der Grundlage des Pareto-Prinzips empfiehlt sich der Einsatz einer Lagerverwaltungssoftware (LVS). Eine LVS wie Easy WMS von Mecalux sorgt nicht nur für eine Echtzeit-Bestandskontrolle, sondern liefert auch jederzeit genaue Informationen über den Lagerplatz jeder einzelnen SKU. 

Die Verwaltungssoftware klassifiziert die Produkte anhand einer Reihe von Kriterien für den Wareneingang und wendet die vom Logistikverantwortlichen vorgegebenen Stellplatzregeln an. Mit der LVS wird die Lagerkapazität maximiert und der Zeitaufwand für Warenbewegungen erheblich reduziert.

Durch die Klassifizierung von Artikelarten nach der 80/20-Regel lassen sich in der Lagerlogistik Zeit und Aufwand sparen. Wenn Sie Ihre Lagerplätze optimieren möchten, wenden Sie sich an uns und einer unserer fachkundigen Berater wird Ihnen bei der Verbesserung der Effizienz Ihrer Anlage helfen.
 

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