Bei der Zusammenstellung des Auftrages auf niedrigen Ebenen findet die Zusammenstellung oberhalb der Bodenebene statt. In dieser Kategorie müssen sich die Ladeeinheiten auf einer Höhe befinden, die für einen stehenden Lagermitarbeiter erreichbar ist. Der Lagermitarbeiter darf sich maximal auf dem oberen Teil eines selbstfahrenden Palettenhubwagens befinden.
Systeme zur Kommissionierung auf niedrigen Ebenen
Die Zusammenstellung von Aufträgen auf niedrigen Ebenen kann durch die Entnahme von einzelnen Teilen oder Paketen erfolgen. Diese wurden entweder in Form von Ladeeinheiten gelagert oder befinden sich in den hierfür vorgesehenen Regalfächern (z. B. auf Regalböden).
Lagerarbeiter, der seine Arbeit auf einer niedrigen Ebene durchführt.
Wie bereits erläutert wurde, werden bei der Zusammenstellung auf Bodenebene unverändert die Teile einer Ladeeinheit entnommen. Die Zusammenstellung auf niedriger Ebene muss nicht immer auf diese Weise erfolgen. Es können auch zuvor getrennte, lose Teile zusammengetragen werden, die in den Fächern eines Regals gelagert werden, welches für das manuelle Kommissionieren eingerichtet wurde.
Wann wird das System zur Kommissionierung auf niedrigen Ebenen verwendet?
Die Wahl des geeigneten Systems hängt direkt mit der Anzahl der Aufträge zusammen, die pro Arbeitstag zusammenzustellen sind. Deshalb sind der verfügbare Raum und die verfügbare Zeit die entscheidenden Faktoren.
Hinsichtlich des Faktors Raum gilt Folgendes: Wenn die Anzahl der Artikel eines durchschnittlichen Auftrags die Kapazität des verfügbaren Kommissionierbereiches übersteigt, kann die Zusammenstellung nicht auf Bodenebene erfolgen. Als Lösung eignet sich die Installation eines Regalsystems mit zwei oder mehreren Ladeebenen in diesem Kommissionierbereich.
Die Anzahl der Regalebenen und deren Größe hängen vom Volumen der Ladeeinheiten oder Einzelteile ab, die zu handhaben sind.
Was den Faktor Zeit anbelangt: Wenn eine übermäßig große Anzahl an Aufträgen pro Arbeitstag zu bewerkstelligen ist, kann die klassische Abfolge der Zusammenstellung (bei der eine Ladeeinheit entnommen und zum Auftrag hinzugefügt wird) zu langsam sein. In diesem Fall ist es ratsam, ein niedriges Regalsystem zum manuellen Kommissionieren einzusetzen.
Beim Einsatz von dieser Art von Strukturen ändert sich die Arbeitsweise vollkommen und die Zusammenstellung erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden die Ladeeinheiten oder losen Teile aus dem Reservebereich entnommen oder aus einem anderen Kommissionierungsbereich, der sich auf Bodenebene befindet, und in den Regalen platziert. In der zweiten Phase erfolgt die Zusammenstellung selbst durch die Entnahme der Teile aus den Regalfächern.
Für eine gute Funktionsweise sollten für jede Phase verschiedene Arbeitsschichten festgelegt werden, wofür der Arbeitstag in zwei, vier oder mehr Abschnitte eingeteilt werden kann. Je nach Anzahl der zusammenzustellenden Aufträge oder der Größe der Regalanlagen kann die Dauer einer Schicht bis zu einen ganzen Arbeitstag betragen.
Transportmittel für die Kommissionierung auf niedrigen Ebenen
Die besten Geräte für die Zusammenstellung von Aufträgen auf niedrigen Ebenen sind die sogenannten Picking- oder Kommissionierstapler für niedrige Höhen.
Platzierung in manuellen Kommissionierregalen
Das schnellste System „Mann zur Ware" für die Zusammenstellung von Aufträgen in Regalanlagen ist das System, bei dem die Durchführung so manuell wie möglich erfolgt.
Dies ist der Fall, wenn der Lagermitarbeiter zu Fuß oder auf einem Palettenhubwagen bzw. selbstfahrenden Wagen die zum Auftrag gehörenden Teile abholt. Er muss zur Durchführung dieser Aufgabe weder von einem Fahrzeug angehoben werden noch aus dem Fahrzeug aussteigen.
Bei einer hohen Anzahl an eingelagerten Artikeln sollte das Kommissionieren in der Höhe in Betracht gezogen werden und dementsprechend sind Maschinen für den Zugang zur Ware nötig.
Lagerarbeiterin, die die Auftragszusammenstellung mithilfe eines Kommissionierstaplers durchführt.
Bei der Planung des Standorts der Regalanlagen für die Zusammenstellung von Aufträgen in niedrigen Ebenen gibt es zwei Optionen. Bei der ersten Option erfolgt die Kommissionierung direkt in den allgemeinen Lagerregalen. Bei der zweiten Option werden Regale installiert, die ausschließlich für das manuelle Kommissionieren bestimmt sind, d. h. ohne dass der Mitarbeiter auf einem Stapler angehoben werden oder aus diesem aussteigen muss.
Entscheidet sich der Projektingenieur für die zweite Option, muss berücksichtigt werden, dass diese Regale bestimmte Merkmale erfüllen müssen. Diese Regale müssen sich manuell beladen lassen, und die Höhe der letzten Ladeebene darf die Durchschnittsschulterhöhe eines Lagermitarbeiters nicht übersteigen. Das Höchstgewicht der zu platzierenden Pakete darf nicht mehr als 25 kg betragen.
Diese Eigenschaften haben ein sehr spezifisches Regaldesign zur Folge. Da diese Regale manuell beladen werden, müssen sie keine großen Regalfächer oder Lücken aufweisen. Es reicht aus, wenn sie eine Lagerkapazität aufweisen, die der Durchschnittsmenge an Teilen entspricht, welche bei jeder Entnahmeschicht abgeholt werden müssen (zuzüglich einer Sicherheitsmarge, damit die Versorgung sichergestellt ist).
Bei einer großen Artikelzahl und einer relativ geringen verfügbaren Fläche muss der Kommissionierbereich, aufgrund der eingeschränkten Regalhöhe, in zwei oder mehrere Ebenen aufgeteilt werden. Hierfür werden Lagerbühnen verwendet, die durch Leitern miteinander verbunden werden.
Da das Gewicht der Pakete höchstens 25 kg betragen darf, werden Regalanlagen für leichte oder mittelschwere Waren verwendet. Außerdem ist es ratsam, schwere Teile oder Pakete auf den Zwischenebenen zu verteilen und die leichteren auf die restlichen Ebenen. Die Verteilung der Ladeeinheiten je nach Gewicht wird in dieser Abbildung dargestellt. Dies führt zu einer besseren Leistung bei der Zusammenstellung.
Die richtige ergonomische Haltung bei der Kommissionierung auf niedrigen Ebenen.