Sowohl AGVs als auch AMRs haben sich zu effizienten automatisierten Warentransportsystemen entwickelt.

AMR und AGV im Vergleich: Worin unterscheiden sich diese und welches ist besser?

21 Jul 2021

Die Nutzung von automatischen Transportsystemen, wie AGV (Automatic Guided Vehicles) oder AMR (Autonome Mobile Roboter), ist eine sehr effiziente Methode, um unterschiedliche Bereiche eines Lagers, Logistikzentrums oder der Produktion zu verbinden. Wie automatische Fördervorrichtungen werden sie in Umgebungen mit kontinuierlichem und repetitivem Warenfluss eingesetzt, denn sie sparen Zeit, erhöhen die Produktivität und verringern Unfälle.

AGV, automatische Fahrzeuge, die sich auf geführte Weise bewegen, haben den Markt in den letzten Jahrzehnten dominiert. In den letzten Jahren kam jedoch ein starker Konkurrent hinzu: AMR, die auch als intelligente autonome Roboter bezeichnet werden und die bei ihren Bewegungen und ihrer Arbeit keinen festgelegten Routen folgen.

Welche Unterschiede bestehen jedoch zwischen den beiden automatischen Transportsystemen? Diese Fragen wollen wir in diesem Artikel untersuchen.

Navigationssystem: geführt vs. selbstständig

Der Hauptunterschied zwischen AMR und AGV besteht im Navigationssystem, das sie verwenden. Während sich AGV unter Befolgung einer vordefinierten Route bewegen, passen die autonomen Roboter AMR ihre Strecke gemäß den Informationen, die sie in Echtzeit erhalten, an.

Auf diese Weise und dank Technologien wie künstlicher Intelligenz können AMR ihre Strecke durch das Lager anhand von Plänen konfigurieren, ohne Notwendigkeit von Schienen, Kabeln oder Magnetstreifen. Daher werden AMR als selbstständig oder autonom bezeichnet.

AGV wiederum verfügen über eine minimale integrierte Intelligenz und bewegen sich auf geführte Weise über einen geschlossenen Kreislauf und befolgen die einfachen Programmierungsanweisungen.

Anpassungsfähigkeit: geschlossener Kreislauf vs. freier Kreislauf

Weil sie sich entlang eines geschlossenen Kreislaufs bewegen, sind AGV äußerst effizient bei der Bewegung entlang einer vordefinierten Strecke , die nicht geändert werden muss. Dies führt dazu, dass, wenn sie auf einen Gegenstand stoßen, der ihre Bewegung stört, wie einen Behälter oder eine Palette, sie unverzüglich anhalten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, und anschließend warten, bis der Gegenstand entfernt wurde.

AGV folgen jederzeit der Strecke eines geschlossenen, zuvor definierten Kreislaufs
AGV folgen jederzeit der Strecke eines geschlossenen, zuvor definierten Kreislaufs

AMR dagegen, weil sie künstliche Intelligenz nutzen und über integrierte Kameras, Sensoren und Laserscanner verfügen, haben die Fähigkeit, eine alternative Strecke zu erstellen, wenn sie auf einen Gegenstand stoßen.

Beide Systeme sind äußerst sicher, da sie zahlreiche Sicherheitsvorrichtungen und -zubehörteile beinhalten, wie Lasersensoren, Kameras, Schutzvorrichtungen usw.

Geschwindigkeit und Tragfähigkeit: schwere vs. leichte Waren

Beide automatischen Transportsysteme können personalisiert werden, um sich an die Anforderungen des jeweiligen Kunden anzupassen. Im Allgemeinen gibt es AMR mit Kapazitäten zwischen 100 und 2.000 kg. AGV können bis zu 5.000 kg transportieren.

Was die Geschwindigkeit der Bewegungen angeht, trifft mehr oder weniger dasselbe zu. Die von den beiden Transportsystemen heute gebotenen Leistungen sind sehr ähnlich. Die Geschwindigkeit wird ebenfalls von den Anforderungen, der Last und dem Raum, in dem sich die Fahrzeuge bewegen, bestimmt.

Die Strecke der AMR ist äußerst flexibel und gleichzeitig sicher
Die Strecke der AMR ist äußerst flexibel und gleichzeitig sicher

Andere automatische Transportsysteme

Neben den AMR und den AGV gibt es auf dem Markt auch zwei weitere automatische Warentransportsysteme, die sehr häufig in Lagern mit einem hohen Grad an Robotisierung und vielen Warenbewegungen eingesetzt werden:

  • Fördervorrichtungen. Fördervorrichtungen bestehen aus einem Satz Rollen, die die Last tragen und diese einen Kreislauf entlang bewegen. Das System verfügt über Elektromotoren, die die Ladeeinheiten auf kontrollierte und sichere Weise bewegen.
  • Schienengeführte Fördersysteme. Dieses System besteht aus automatischen Shuttles, die in zwei Version angeboten werden: Hängeförderer und Bodenförderer. Sie bewegen sich auf einer elektrischen Schiene.

Beide automatischen Transportsysteme können mit verschiedenen Elementen integriert werden (Rollenförderer, Kettenförderer, Drehtische, Hubsysteme usw.), die je nach Anforderungen an das Lastenhandling kombiniert oder an unterschiedlichen Bereichen des Lagers angebracht werden können.

AGV und AMR: Welches ist besser?

Vor diesem Hintergrund beziehen sich die Faktoren, die wirklich bestimmen, welches automatische Transportsystem besser ist, auf den Zweck, den Anwendungsbereich und die logistische Planung des Unternehmens. Jedes besitzt seine Stärken und Schwächen, daher hängt es von der Anwendung bzw. der Umgebung ab, welches von ihnen besser geeignet ist.

Anders ausgedrückt: wenn das Projekt lange Entfernungen erfordert und verschiedene Strecken nicht immer demselben Muster folgen oder es im Zentrum viele Hindernisse gibt, sind AMR zweckmäßiger. Zum Beispiel hat Mecalux vor Kurzem das Lager von Normagrup, dem spanischen Marktführer im Bereich Notbeleuchtung, mit einem automatischen Behälterlager ausgestattet, das mit den Produktionslinien über vier intelligente selbstständige Fahrzeuge verbunden ist. Wenn die Montage eines Kits abgeschlossen ist, benachrichtigt Easy WMS von Mecalux die Software, die die AMR steuert, damit ein Fahrzeug das Kit abholt und es zu der Produktionslinie bringt, an der es benötigt wird.

Was die AGV anbetrifft, so sind diese ideal für große Entfernungen ohne Hindernisse, die im Vorfeld definiert werden und für die keine Modifikationen geplant sind. Dies ist der Fall bei dem Projekt, das Mecalux für den französischen Papierhersteller Clairefontaine realisiert hat. Hier wurde an einer der Seitenwände des Lagers ein Gang geöffnet, damit lediglich die AGV, die die Ware vom Produktionszentrum zum Lager transportieren, dort verkehren.

Fördervorrichtungen sind zur Überbrückung großer Strecken zweckmäßig, obgleich sie einen festen Platz einnehmen. Dies ist zum Beispiel im Lager von Venis (Porcelanosa Gruppe) der Fall, das von Mecalux gebaut wurde. Dort wurde ein unterirdischer Tunnel eingerichtet, der mit Rollenförderern ausgestattet ist, die eine Entfernung von einem Kilometer überbrücken, um das Lager mit der Herstellungsanlage zu verbinden.

Schienengeführte Fördersysteme wiederum werden dann empfohlen, wenn eine größere Geschwindigkeit gewünscht wird, wie im Saftlager von Sokpol in Polen, das über einen Kreislauf mit Elektroführungen verbunden ist. Dieses Transportsystem erreicht eine Geschwindigkeit von 100 m/min und gewährleistet einen konstanten Warenfluss.

Die automatischen Paletten-Rollenförderer erfüllen die gleiche Funktion wie die AMR und die AGV
Die automatischen Paletten-Rollenförderer erfüllen die gleiche Funktion wie die AMR und die AGV

Ein automatisches Transportsystem für jeden Bedarf

Alle automatischen Transportsysteme haben eine Reihe von Vor- und Nachteilen, die bei der Inbetriebnahme jeder Logistikeinrichtung berücksichtigt werden müssen. AGV sind nützlich, wenn Sie den internen Transport zwischen Bereichen beschleunigen möchten und es auf den Strecken keine Hindernisse gibt, während die AMR bei der Verbindung von Bereichen, in denen der Verkehr komplexer ist und die Strecke verändert wird, sehr effizient sind.

Wenn Sie erwägen, die Warenbewegungen in Ihrem Lager zu automatisieren, sollten Sie sich von einem Komplettanbieter wie Mecalux beraten lassen, der umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung, Herstellung und Installation aller Arten von Intralogistiklösungen vorweisen kann. Wir verfügen über eine breite Angebotspalette an AMR, die unterschiedlichste Anforderungen erfüllt: vom Transport einzelner Behälter über die Fortbewegung von Kommissionierregalen bis hin zur Beförderung von Paletten. Wenden Sie sich unverbindlich an uns und erfahren Sie mehr über unsere Automatisierungslösungen.

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