Kommissionierung nach Bereichen: effiziente Aufteilung für die Auftragszusammenstellung
Wie können die Vorgänge der Kommissionierung verbessert werden, um unnötige Bewegungen der Lagerarbeiter zu verringern und ihre Produktivität zu erhöhen? Eine der Strategien, um dies zu erreichen, ist die Kommissionierung nach Bereichen, eine Methode der Auftragszusammenstellung, die darin besteht, das Lager in unterschiedliche Bereiche aufzuteilen und jeden Bereich einem oder mehreren Lagerarbeitern zuzuweisen. Ziel dieser Strategie ist es, die Entfernungen, die die Arbeiter innerhalb des Lagers zurücklegen müssen, zu verringern, um die Effizienz bei der Auftragszusammenstellung zu steigern.
In diesem Artikel wird erläutert, was die Kommissionierung nach Bereichen ist, worin ihre wichtigsten Vor- und Nachteile bestehen, in welchen Lagern oder Logistikzentren sie angewendet werden kann und vor allem, wie sie implementiert werden kann.
Was ist die Kommissionierung nach Bereichen?
Die Kommissionierung nach Bereichen (auf englisch: Zone Picking) besteht in der Aufteilung des Lagerbereichs in verschiedene Sektoren nach einer Reihe von Kriterien, wie zum Beispiel Art des Produkts, Nachfrageniveau, Lagerungsbedingungen oder Volumen von Artikelarten. Jedem Bereich wird eine Anzahl von Lagerarbeitern zugewiesen, die für die Kommissionierung irgendeines Produkts, das sich in ihrem Bereich befindet, zuständig sind, wodurch die Zeit der Auftragszusammenstellung optimiert wird.
Die Kommissionierung nach Bereichen wird üblicherweise in Unternehmen mit einem hohen Volumen von heterogenen Bestellungen implementiert, wie E-Commerce-Unternehmen, bei denen jeder Auftrag aus Artikeln unterschiedlicher Größe, Verwendung oder Sektion bestehen kann. Durch die Aufteilung der Lagerposition der Produkte in Sektoren werden unnötige Bewegungen der Lagerarbeiter und Waren durch das Lager vermieden.
Arten von Kommissionierung nach Bereichen: aufeinanderfolgend oder gleichzeitig?
Für die Kommissionierung nach Bereichen wird das Lager in Bereiche aufgeteilt und jeder von diesen wird für eine bestimmte Anzahl von Lagerarbeitern reserviert. Wenn für einen Auftrag Produkte aus verschiedenen Bereichen erforderlich sind, kann diese Methode der Kommissionierung nacheinander oder gleichzeitig erfolgen, je nachdem, wie viele Aufträge gleichzeitig realisiert werden.
Sequentielle Kommissionierung nach Bereichen („Pick and Pass“): bei dieser Methode gibt es nur einen Behälter pro Auftrag, der die unterschiedlichen Bereiche durchläuft (zum Beispiel mit einer Fördervorrichtung). Die für jeden Lagerbereich zuständigen Lagerarbeiter platzieren die auf dem Lieferschein oder dem Funkterminal angegebenen Artikel in den Behälter. Wenn der Behälter am Ende der Strecke ankommt, ist die Bestellung bereits konsolidiert.
Gleichzeitige Kommissionierung nach Bereichen („Pick and Merge“): in diesem Fall arbeiten die Lagerarbeiter jedes Bereichs gleichzeitig an demselben Auftrag, jeder mit seinem eigenen Behälter. Auf diese Weise muss der Lagerarbeiter eines Bereichs nicht warten, bis der Arbeiter des vorherigen Bereichs fertig ist, um an dem Auftrag zu arbeiten. Sobald alle Lagerarbeiter ihre Aufgabe abgeschlossen haben, wird der Auftrag in einem anderen Raum konsolidiert (die Produkte aus den verschiedenen Bereichen, die zu demselben Auftrag gehören, werden gruppiert). Da zwischen den Lagerarbeitern keine gegenseitigen Störungen auftreten, können durch diese Strategie Zeit gespart und der Endprozess der Verpackung beschleunigt werden.
Vorteile (und Nachteile) der Kommissionierung nach Bereichen
Die Kommissionierung nach Bereichen gewährleistet:
- Effiziente Strecken. Die Bewegungen der Lagerarbeiter im Lager werden minimiert, sodass diese die maximale Anzahl von Bestellungen in kürzestmöglicher Zeit zusammenstellen können.
- Schnelligkeit und Fehlerreduzierung. Das Lagerverwaltungssystem zeigt dem Lagerarbeiter die Menge von Produkten an, die er in jeden Behälter platzieren muss, wodurch er seine Aufgaben schneller erledigen kann und mögliche Fehler begrenzt werden.
- Beseitigung von Staus. Die Kommissionierung nach Bereichen ermöglicht eine bessere Organisation des Lagers. Weniger Strecken seitens der Lagerarbeiter durch das Lager vermeiden Staus und beugen Unfällen vor.
- Produktives Slotting. Durch die Unterteilung des Lagers in verschiedene Bereiche werden eine größere Ordnung bei der Verwaltung der Lagerpositionen erzielt und gleichzeitig Engpässe verringert. Die LVS automatisiert die Verwaltung der Lagerpositionen im Lager („Slotting“) und gewährleistet, dass die Platzierung und Entnahme der Ware auf der Grundlage von durch den Logistikleiter vorab definierten Kriterien erfolgt.
- Effiziente Verwaltung mit einer hohen Artikelartendichte. Die Unterteilung in Sektoren ist ideal in Lagern mit einer hohen Anzahl von Artikelarten, da so das Fehlerrisiko sowie unnötige Bewegungen seitens der Mitarbeiter begrenzt werden.
- Spezialisierung der Lagerarbeiter. Durch die Unterteilung des Lagers in Bereiche sind die Lagerarbeiter mit den Eigenschaften und Bedingungen ihres zugewiesenen Sektors besser vertraut, wodurch sie genauere Kenntnisse über das Produkt und eine größere Produktivität erzielen können.
- Vielseitigkeit. Diese Methode kann mit anderen Systemen der Auftragszusammenstellung kombiniert werden, wenn der Logistikleiter dies als notwendig erachtet, wie die „Batch-Kommissionierung“, „Wave- Kommissionierung“ oder halbautomatische Systeme zur Auftragszusammenstellung.
Allerdings muss auch ein gewisser Nachteil in Berücksichtigung gezogen werden. Die Implementierung der Kommissionierung nach Bereichen führt zu einer Beschränkung der Flexibilität im Fall unerwarteter Nachfragespitzen: die Unterteilung des Lagers nach zuvor festgelegten Kriterien verhindert, dass mehr Lagerarbeiter einem konkreten Sektor zugewiesen werden können, was zu einem unausgewogenen Arbeitsvolumen führen kann.
Wie kann die Kommissionierung nach Bereichen in einem Lager implementiert werden
Der erste Schritt für die Implementierung einer Auftragszusammenstellung nach Bereichen besteht in der Neugestaltung des Layouts des Lagers. Dieses wird in Abhängigkeit von Logistikkriterien wie Produktnachfrage, Lagerungsbedingungen oder nach anderen Regeln in verschiedene Bereiche aufgeteilt.
Um sicherzustellen, dass die Kommissionierung nach Bereichen effektiv ist, ist außerdem eine Lagerverwaltungssoftware (LVS) erforderlich, die die Bewegungen der Lagerarbeiter und der Ware automatisch koordiniert. Anders ausgedrückt, ist das System für die Organisation aller Phasen der Kommissionierung zuständig. Der Lagerarbeiter muss lediglich mit seinem Handscanner das Etikett des Behälters lesen, um zu wissen, welche Artikelarten (SKU) diesem Auftrag zugewiesen sind, und diese in den Behälter platzieren. Die LVS ersetzt die gesamte manuelle Handhabungsarbeit: sie zentralisiert alle Arbeitsaufträge, verwaltet die Lagerpositionen der Artikel nach Regeln und zuvor festgelegten Kriterien, organisiert die Bereiche des Lagers und zeigt schließlich den Lagerarbeitern an, welche Produkte sie entnehmen und in welche Behälter platzieren müssen.
Andererseits ist es wichtig, dass das gewählte Lagerverwaltungssystem dazu in der Lage ist, das „Slotting“ (die Verwaltung der Lagerpositionen) der Artikelarten zu automatisieren. Auf diese Weise zeigt die Software dem Lagerarbeiter an, an welcher Lagerposition jede Artikelart nach den zuvor vom Logistikleiter festgelegten Kriterien platziert werden muss.
Zur Ergänzung des Digitalisierungsprozesses ist es ebenfalls empfehlenswert, die manuellen Handhabungsgeräte und Wagen durch automatische Systeme wie Behälterfördersysteme zu ersetzen. Diese Geräte verbinden die Bereiche des Lagers und beschleunigen so die Bewegungen der Behälter. In der Regel wird ein Lager so gestaltet, dass sich die Lagerbereiche der Produkte mit einer hohen Rotation in der Nähe der automatischen Geräte befinden, um so den Durchlauf der Ware bis zur Arbeitsstation, an der die Aufträge konsolidiert und verpackt werden, zu beschleunigen.
Wenn die Anlage nicht automatisch ist, wird die Kommissionierung nach Bereichen mit Wagen, kleineren Wagen mit Lagerpositionen für jeden Auftrag, „Roll Containers“ oder Kommissionierstaplern (Geräte zur Auftragszusammenstellung) durchgeführt.
Bereichsunterteilung des Lagers nach Logistikkriterien
Die Kommissionierung nach Bereichen ist eine häufig genutzte Methode der Auftragszusammenstellung bei Unternehmen mit einem hohen Volumen von Artikelarten im Lager, da sie unnötige Bewegungen vermeidet, indem sie jedem Lagerarbeiter einen Bereich zuweist. Um sie jedoch in der Praxis umzusetzen, ist eine Lagerverwaltungssoftware erforderlich, die die Bewegungen der Waren und der Lagerarbeiter koordiniert, wodurch mit einer manuellen Verwaltung verbundene Fehler beseitigt werden.
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