Supply Chain 4.0 (SCM 4.0): eine intelligentere Lieferkette
Der im Trend liegende Begriff Supply Chain 4.0 bezieht sich auf die Einbindung neuer Technologien in die Lieferkette. Worin besteht das Ziel? In der Integration der Material- und Datenflüsse, um eine sicherere, schnellere und flexiblere Lieferkette zu erreichen.
Dieser Artikel befasst sich mit den Auswirkungen der Lieferkette 4.0, ihrer Entstehung und der Rolle der Lagerarbeiter in dieser neuen technologischen Umgebung.
Was versteht man unter Supply Chain 4.0? Die neue Lieferkette
Die Lieferkette 4.0 umfasst die Implementierung von fortschrittlichen Technologien und Methoden in der Produktion und in der Bestandsverwaltung. Dies soll die Produktivität und Effizienz der Abläufe zwischen allen an der Lieferkette beteiligten Unternehmen verbessern.
Dieser neue Trend nutzt Technologien wie Blockchain, Prozessautomatisierung, digitale Transformation, künstliche Intelligenz, Big Data (begleitet von Datenvisualisierung und -analyse), Machine Learning oder das industrielle Internet der Dinge. All dies dient dazu, effizientere Versorgungs-, Produktions- und Vertriebsabläufe zu schaffen.
Zweifellos ist die Automatisierung zum Haupttrend in der Industrie 4.0 geworden: Schätzungen zufolge waren 2019 weltweit 2,7 Millionen Industrieroboter in Produktionsstätten und Lagern im Einsatz, was einem Anstieg von 12 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, so der World Robotics Report 2020 der International Federation of Robotics.
Die Supply Chain 4.0 wurde entwickelt, um dem Endkunden einen besseren Service zu bieten. Nur bei Verwendung einer spezialisierten Logistiksoftware ist es möglich, Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zu garantieren, Retouren zu verringern oder Fehler zu vermeiden.
Die Technologie sorgt nicht nur für Effizienz und Produktivität. Die Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen führt auch zu einer Kostensenkung bei den Unternehmen. Beispielsweise ermöglicht die additive Fertigung das Design und die Herstellung maßstabsgetreuer personalisierter Artikel mithilfe des 3D-Drucks.
Die Supply Chain profitiert von Technologien wie künstlicher Intelligenz, um zukünftige Szenarien einzuplanen, Ineffizienzen zu erkennen und Probleme zu vermeiden.
Vorteile (und Nachteile) der Supply Chain 4.0
Von der Möglichkeit, dank der AIoT ein intelligentes Lager zu schaffen, bis hin zur Sicherstellung der Integrität gemeinsam genutzter Informationen durch Blockchain – die wichtigsten Vorteile der Supply Chain 4.0 sind folgende:
- Schnellere Entscheidungsfindung:: Bessere Kommunikationssysteme ermöglichen es Unternehmen, mehr und reibungsloser miteinander zu interagieren. Dadurch wird die Entscheidungsfindung verbessert und beschleunigt.
- Effizienz und Produktivität: Die Implementierung von autonomen Anlagen für Produktion, Lagerung, Auftragszusammenstellung und Transport (z. B. Drohnen, mobile Roboter oder die futuristischen fahrerlosen LKWs) wird die maximale Leistung einer Einrichtung ermöglichen.
- Fehlerbeseitigung: Der Einsatz von spezialisierter Software wie Lagerverwaltungssystemen (LVS) beseitigt Fehler bei der Verwaltung der Ware. Dadurch wird der Service beschleunigt und die Kundenzufriedenheit steigt.
- Prozessintegration: Eine digitale Lieferkette ermöglicht es allen Unternehmen, in jeder Phase Einblick in die Informationen über ihre Waren zu haben, was die vollständige Nachverfolgbarkeit der Produkte gewährleistet.
Kurz gesagt, die Supply Chain 4.0 fördert den Einsatz von Fertigungsmethoden wie Just-in-Time oder eine intelligentere Platzverwaltung (mithilfe von Slotting), was die Herstellungs- und Lagerkosten senkt.
Die Implementierung einer Lieferkette 4.0 ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden. Die Automatisierung und Digitalisierung der gesamten Kette ist keine einfache Aufgabe. Obwohl der ROI und die Vorteile für die Arbeitsabläufe diese Ausgaben langfristig wettmachen, ziehen es viele Unternehmen vor, diese Änderungen schrittweise durchzuführen.
Digitalisierung und Automatisierung sind Schlüsseltechnologien des SCM 4.0
Die aktuelle Lieferkette erfordert koordinierte, dynamische und effiziente Abläufe zwischen den verschiedenen Unternehmen, aus denen sie sich zusammensetzt. In diesem Zusammenhang sind die Digitalisierung und Automatisierung der Lagerprozesse der Schlüssel zur Versorgung der Industrie 4.0.
Die neuen Konsumtrends haben die Erwartungen derer Kunden erhöht, die Produkte über verschiedene Kanäle erwerben und zurückgeben und erwarten, dass sie Bestellungen in weniger als 24 Stunden erhalten. Um die Herausforderungen der Omnichannel-Logistik effizient zu meistern, ist es unerlässlich, auf eine Software zu setzen, die Abläufe wie die Platzierung der Produkte im Lager oder den Versand der Bestellungen automatisiert. Nur so lassen sich Fehler, die bei der manuellen Lagerverwaltung entstehen und mit hohen Mehrkosten verbunden sind sowie der Marke schaden können, wirklich ausschließen.
Daher ist eine Software und insbesondere ein Lagerverwaltungssystem wie Easy WMS von Mecalux unerlässlich, damit die Lagerarbeiter ihre Aufgaben effizient und schnell erledigen können. Ein LVS zeigt ihnen automatisch nacheinander die einzelnen Schritte der Aufgaben an, die sie durchführen müssen, sodass sie schneller und fehlerfrei arbeiten können.
Das LVS ist außerdem mit den restlichen Softwareprogrammen des Unternehmens synchronisiert, z. B. dem ERP-System oder dem Produktionssystem MES. Durch diese Digitalisierung der Vorgänge ist es z. B. möglich, mit einem Klick alle Kennzahlen des Lagers zu erhalten. Diese Option ist im Modul Supply Chain Analytics von Mecalux enthalten. Mit dem Modul Marketplaces & Ecommerce Platform Integration wiederum lässt sich der Bestand im Lager mit dem Bestand im Online-Shop synchronisieren und die Multi-Carrier-Versandsoftware dient dazu, den Versand anhand der Routen der Transportunternehmen zu automatisieren.
Die Digitalisierung ist einer der Eckpfeiler der Supply Chain 4.0. Der andere ist die Automatisierung. Die Lager müssen ihre Prozesse teilweise oder vollständig automatisieren, um die Zykluszahl bei der Ein- und Auslagerung der Produkte zu erhöhen und die Anzahl der stündlichen Entnahmen jedes Kommissionierers zu steigern.
Das diesbezügliche Angebot auf dem Markt ist sehr umfangreich und passt sich an die spezifischen Anforderungen jedes Unternehmens an. Beispielsweise lässt sich die Kommissionierung mit Systemen wie Pick-to-Light oder Voice-Picking teilweise oder mit einem Miniload-Regalbediengerät auch vollständig automatisieren. In einem Palettenlager kann die Entnahme und Platzierung der Ware in unterschiedlichem Maße mithilfe von Systemen wie Pallet Shuttle oder Regalbediengeräten für Paletten automatisiert werden.
Die Revolution der Supply Chain 4.0
Die Lieferkette 4.0 ist letztendlich eine direkte Folge der Konsolidierung der Industrie 4.0. Dieses in der deutschen Industrie entstandene Konzept reagiert auf die Einführung der neuen Technologien, die die Produktion automatisieren und dabei Fehler im gesamten Verlauf des Fertigungsprozesses beseitigen.
Aus diesem Grund müssen die verschiedenen Unternehmen, die eine Lieferkette bilden, nach und nach Technologien wie die Lagerautomatisierung oder ein LVS implementieren, um eine schnelle, flexible Lieferkette zu schaffen, die sich an die aktuellen Schwierigkeiten im Logistikbereich anpassen kann.
Wenn Sie die Leistung Ihres Lagers erhöhen und Teil der Lieferkette 4.0 werden wollen, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Ein fachkundiger Berater wird Sie über die besten Logistiklösungen für Ihr Unternehmen informieren.