Ein Stockout liegt vor, wenn ein Produkt an einem bestimmten Punkt der Lieferkette zur Neige geht

Stockout: Definition und Tipps zur Vorbeugung

13 Feb 2025

Ein Stockout kann für Unternehmen eine Reihe negativer Folgen haben, z. B. Liefer- und Produktionsverzögerungen und schlechte Kundenerfahrungen.

Was ist ein „Stockout“?

Als Stockout bezeichnet man eine Situation, in der die Bestände eines bestimmten Produkts oder Rohmaterials an einem bestimmten Punkt der Lieferkette zur Neige gehen. Das kann die Produktionskapazität eines Unternehmens verlangsamen und sich negativ auf die Kundenzufriedenheit auswirken. Diese Rückschläge können das Unternehmen langfristig schädigen, da die Verpflichtungen nicht eingehalten werden können. Daher ist es wichtig, sich darauf vorzubereiten, um dies sowohl in Lagern als auch in Einzelhandelsgeschäften zu vermeiden.

Was sind die Folgen eines Stockouts für das Unternehmen?

Die unmittelbare Folge eines Stockouts ist, dass ein Teil des Umsatzes verloren geht. Wird diesem Problem jedoch keine Aufmerksamkeit geschenkt und werden keine vorbeugenden Maßnahmen ergriffen, kann dies zu einer Verschärfung von Fehlern in der Verwaltung führen:

  • Stornierungen: Nach einer ersten Erfahrung, bei der ein Auftrag nicht fristgerecht eingegangen ist, suchen die Kunden möglicherweise nach Alternativen und überlassen diese Aufgaben anderen Unternehmen. Diese Reaktion kann für das Unternehmen verheerend sein.
  • Verzögerungen und Rückstände bei Lieferungen: Wenn Aufträge auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden müssen, beanspruchen sie zusätzlichen Platz in den Lagern und können bei einer übermäßigen Anhäufung zu Verzögerungen auf den anderen Routen führen, die die Spediteure zu bewältigen haben.
  • Verlust der Glaubwürdigkeit: Dieses Szenario kann beispielsweise bei E-Commerce-Websites auftreten. Sie geben an, Einheiten eines Artikels auf Lager zu haben, sind aber nicht in der Lage, eine Lieferung durchzuführen. Durch aktuelle Bestandsdaten kann verhindert werden, dass die Nutzer enttäuscht werden.
  • Zusätzliche Kosten: Wenn dringend neue Lieferanten gesucht oder Eilfrachtdienste in Anspruch genommen werden, um Stockouts zu überbrücken, dürften die Beschaffungs- und Vertriebskosten steigen.
Ist bekannt, was im Lager abläuft, und verfügt man zudem über eine umfassende Kontrolle, kann man Stockouts vermeiden
Ist bekannt, was im Lager abläuft, und verfügt man zudem über eine umfassende Kontrolle, kann man Stockouts vermeiden

Wie lassen sich Stockouts erkennen und verhindern?

Bevor eine Situation eintritt, die nicht mehr rückgängig zu machen ist, können verschiedene Verbesserungen vorgenommen werden, damit ein Stockout zur Seltenheit wird. Dies lässt sich durch einige Veränderungen in der Arbeitsweise des Unternehmens verhindern, die mittel- und langfristig auch rentabel sein können.

Implementierung einer permanenten Inventur

Das Wissen um die Vorgänge und die umfassende Kontrolle der ausgehenden, eingehenden und gelagerten Waren ist von entscheidender Bedeutung, um Stockouts zu vermeiden und die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Dank eines Lagerverwaltungssystems wie Easy WMS lassen sich die Anlagen unabhängig von ihrer Größe optimieren. Diese spezifischen Programme können mit ERP-Systemen verbunden werden, um das Lager mit anderen Bereichen des Unternehmens abzustimmen. Somit stellen sie ein wesentliches Element für den reibungslosen Lagerbetrieb dar.

Mit fortschrittlicher Technologie für die Lieferkette

Dank der Robotisierung können Vorgänge schneller und fehlerfrei abgeschlossen werden, wodurch wiederum Stockouts vermieden werden. Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung von Stockouts ist der Einsatz eines Distributed Order Management System wie Easy DOM. Dieses System ermöglicht eine detaillierte Konfiguration der Auftragszuordnung und einen Überblick über die Bestände in allen Lagern, Geschäften und Knotenpunkten.

Konfigurieren von Sicherheitsbeständen

Eine Möglichkeit zur Vermeidung von Stockouts besteht darin, eine Reserve an zusätzlichen Artikeln zu halten, die auch als Sicherheitsbestand bezeichnet wird, um Aufträge auszuführen, die ursprünglich nicht vorgesehen waren. Die Bestimmung der zu lagernden Menge kann schwierig sein, aber ein LVS bietet eine Historie für die Berechnung von Schätzungen, die frühzeitige Erkennung von Problemen und die Planung von Benachrichtigungen zur Auffüllung der Bestände, bevor diese zur Neige gehen.

Verbesserung der Nachfrageprognose

Die Schätzung, wie viele Artikel oder Rohstoffe benötigt werden, um mit dem Produktionstempo oder den Erwartungen der Verbraucher Schritt zu halten, ist für die Vermeidung von Stockouts entscheidend. Dies erfordert eine gute Nachfrageprognose und neben der Beachtung von Echtzeitdaten auch die Berücksichtigung von Aspekten wie historische Verkaufstrends, Markt, Vorschriften, Wirtschaftslage oder Jahreszeit, um eine vorausschauende Analyse zu erstellen.

Diversifizierung der Lieferanten

Auch wenn die derzeitigen Lieferanten gute Leistungen erbringen, sollten andere potenzielle Produkt- und Rohstofflieferanten im Voraus ermittelt werden, falls eine Störung in ihrer Lieferkette den Absatz oder die Produktion gefährden könnte.

Eine ungenaue Bestandsaufnahme und Planungsfehler können zu einem Stockout führen
Eine ungenaue Bestandsaufnahme und Planungsfehler können zu einem Stockout führen

Welche Gründe gibt es für Stockouts?

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum es in einem Unternehmen zu Stockouts kommen kann, auch wenn sich das Unternehmen darauf vorbereitet hat:

  • Unerwarteter Anstieg der Nachfrage: Wenn ein Artikel plötzlich auf ungewöhnliches Interesse stößt, kann es schwierig sein, genügend Einheiten für die Nachfrage bereitzustellen. Ein Beispiel war die Covid-19-Pandemie, als die weltweite Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung wie Gesichtsmasken in die Höhe schnellte.
  • Planungsfehler: Ein zu niedrig angesetzter Sicherheitsbestand oder die fehlende Kenntnis der Beschaffungsströme können dazu führen, dass die Prognosen zu niedrig oder zu optimistisch ausfallen.
  • Ungenaues Inventar: Ohne zuverlässige und realistische Informationen über die Einheiten in den Verkaufsstellen und im Lager lässt sich ein Stockout nur schwer vorhersehen.
  • Störungen: Mangelnde Wartung der eigenen Anlagen und der Ressourcen der Lieferanten kann zu Stockouts führen. Deshalb empfiehlt es sich, sich in die Hände von Experten zu begeben und seine Logistikzentren in einem optimalen Zustand zu halten.
  • Verschlechterung: Wenn Eingang, Transport oder Materialhandhabung mangelhaft sind, kann der Bestandsrückgang dazu führen, dass Waren verderben und für den Verkauf ungeeignet werden. Dies birgt die Gefahr von Stockouts und finanziellen Einbußen.
  • Schlechte Verwaltung des Betriebskapitals: Ist das Umlaufvermögen nicht korrekt berechnet, kann es nicht zur Deckung der normalen Betriebskosten oder zur Bewältigung unvorhergesehener Ereignisse ausreichen, was das Unternehmen anfälliger macht.

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