Das Ishikawa-Diagramm und seine Anwendung in der Logistik
Das Ishikawa-Diagramm hilft bei der Ermittlung der Gründe, warum ein Prozess außer Kontrolle gerät. Dies ist entscheidend, um ihn wieder in Gang zu bringen und die Produktivität zu verbessern.
Was ist das Ishikawa-Diagramm?
Das Ishikawa-Diagramm, auch bekannt als Ursache-Wirkungs-Diagramm oder Fischgräten-Diagramm, ist ein Hilfsmittel, um die Ursachen eines Problems zu erkennen und zu visualisieren. Dieses vom japanischen Ingenieur Kaoru Ishikawa 1943 entwickelte Diagramm hilft bei der Lösung von Problemen, die die Effizienz, die Qualität oder einen anderen kritischen Aspekt eines Lagersystems, einer Umschlaganlage oder eines Logistikprozesses betreffen.
Wie ist das Ishikawa-Diagramm aufgebaut?
Die Form dieses Diagramms ähnelt dem Rückgrat eines Fisches. Dabei stellt der „Kopf“ das zu analysierende Problem oder die zu analysierende Wirkung dar, und die „Gräten“ sind die verschiedenen Arten von möglichen Ursachen. Jede Hauptkategorie kann Unterkategorien haben, die von ihren Gräten abzweigen. Diese sind spezifischer und ermöglichen eine genauere Identifizierung der Motive.
Was sind die 6 M des Ishikawa-Diagramms?
Die möglichen Auslöser lassen sich in mehrere Hauptkategorien einteilen, die wie folgt identifiziert werden können. Einige der häufigsten in Ursache-Wirkungs-Diagrammen sind:
- Methode: Probleme mit Verfahren, Strategien oder Arbeitsmethoden, wie z. B. übermäßiger Materialumschlag oder Double Handling.
- Materialien: Qualität oder Verfügbarkeit von Materialien – sowohl von Rohstoffen als auch von Vorleistungen.
- Maschinen: Fehler in den verwendeten Geräten, Werkzeugen oder Technologien.
- Arbeitskraft: Faktoren im Zusammenhang mit dem Personal, wie Fähigkeiten, Ausbildung oder Einstellung.
- Messung: Bewertung der verschiedenen Teile des Prozesses und des Zustands der Maschinen und Materialien.
- Umwelt: Bedingungen wie die physische Umgebung, Vorschriften oder äußere Einflüsse.
Beispiel für ein Ishikawa-Diagramm in der Logistik
Das Problem muss zunächst einmal am „Kopf“ des Fisches angesiedelt werden. Wenn es sich beispielsweise um Lieferverzögerungen handelt, könnte ein Ishikawa-Diagramm mit den folgenden Verzweigungen oder Gräten erstellt werden:
Methoden
- Langsame Be- und Entladevorgänge. Eine ineffiziente Be- und Entladung führt zu Verzögerungen bei der Abfahrt der Transporte.
- Nicht optimierte Routen Durch die Wahl falscher Transportwege verzögert sich die Lieferzeit der Aufträge.
- Mangelnde Planung Eine unzureichende Planung kann die Lieferung um Stunden oder sogar Tage verzögern.
- Zeitverschiebung Sie kann dadurch entstehen, dass die Zeitpläne nicht an die Anforderungen der Kunden oder an die Verkehrslage angepasst werden.
Materialien
- Unzureichende Verpackung: Wenn die Produkte nicht gut verpackt sind, können sie beschädigt werden. Das bedeutet, dass die Waren neu vorbereitet und erneut versandt werden müssen.
- Defekte Materialien: Qualitativ minderwertige Materialien können zu Problemen bei der Produktion oder Handhabung führen und die Lieferzeiten beeinträchtigen.
- Unzureichende Bestände: Ein Mangel an Materialien oder Produkten auf Lager verzögert die Auslieferung von Aufträgen.
Maschinen
- Veraltete Fahrzeuge: Wenn die Fahrzeuge alt oder in schlechtem Zustand sind, steigt das Risiko von Verspätungen.
- Unzureichende Wartung: Ein Mangel an regelmäßiger und vorbeugender Wartung kann zu unerwarteten Ausfällen führen.
- Systemausfälle: Probleme mit der Bestandsverwaltung oder den Systemen zur Sendungsverfolgung können zu Lieferfehlern führen. Deshalb ist es sinnvoll, Lebenszyklusmanagementdienste in Anspruch zu nehmen.
Arbeitskräfte
- Mangelnde Ausbildung: Unzureichend geschulte Arbeitskräfte oder Arbeitskräfte, die nicht über Hilfsmittel verfügen, die sie bei Aufgaben wie der Kommissionierung unterstützen, können Fehler machen.
- Arbeitsüberlastung: Überlastete Mitarbeiter haben möglicherweise Schwierigkeiten, Fristen einzuhalten.
- Personalmangel: Ein Mangel an Arbeitskräften kann zu Engpässen im Logistikprozess führen.
Umgebung
- Ungünstige Witterungsverhältnisses: Stürme, Schneefall oder andere Wetterphänomene können Lieferungen verhindern oder erschweren.
- Unerwarteter Verkehr: Verkehrsstaus oder Unfälle verlangsamen die Transportzeiten.
- Gesetzliche oder zollrechtliche Vorschriften: Zollbeschränkungen oder -kontrollen können zu Verzögerungen führen – insbesondere im internationalen Verkehr.
Das Ishikawa-Diagramm veranschaulicht alle möglichen Ursachen einer Situation. Dank der Analyse kann das Logistikteam Prioritäten für Bereiche setzen, in denen sofortige Verbesserungen erforderlich sind. So können Entscheidungen über die Optimierung von Routen, die Schulung von Mitarbeitern oder die Wartung von Fahrzeugen getroffen werden. Damit wird das Problem umfassend und wirksam angegangen und auf operative Exzellenz hingearbeitet.
Vorteile des Ishikawa-Diagramms in der Logistik
Das Ishikawa-Diagramm bietet zahlreiche Vorteile im Bereich der Logistik:
- Ermittlung der Ursachen für ein Problem Es zeigt auf strukturierte Weise die Ursachen von Ereignissen wie Lieferverzögerungen, Produktschäden oder hohen Kosten auf.
- Klare und übersichtliche Visualisierung Das Diagramm ordnet die Gründe hierarchisch und übersichtlich an, so dass man schnell erkennen kann, welche Bereiche des Prozesses Aufmerksamkeit erfordern.
- Schwerpunkt auf kontinuierliche Verbesserung Sobald die Ursache der Probleme gefunden ist, erleichtert das Ishikawa-Diagramm die Umsetzung von Korrektur- und Präventivmaßnahmen. Dies fördert die kontinuierliche Verbesserung und trägt zu einer größeren Effizienz und Fehlerreduzierung bei.
- Vorbeugung künftiger Probleme Durch das Verständnis der Ursachen können Änderungen vorgenommen werden, die nicht nur den aktuellen Vorfall lösen, sondern auch dessen Wiederholung in der Zukunft verhindern, so dass das Logistiksystem robuster wird.
- Bessere Entscheidungsfindung Anhand eines klaren Verständnisses können Logistikverantwortliche fundiertere und effektivere Entscheidungen treffen, die zu betrieblichen Verbesserungen führen.
- Kostensenkung Durch das Erkennen und Beseitigen von Ineffizienzen werden die mit Abfall, Nacharbeit und Fehlern verbundenen Kosten gesenkt und die Gesamtrentabilität verbessert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ishikawa-Diagramm ein leistungsfähiges Instrument für die Lösung von Problemen, die Optimierung von Prozessen und die Verbesserung der Servicequalität in der Lean Supply Chain ist. Gleichzeitig wird eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung gefördert.
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