Technologien zur Auftragszusammenstellung
Durch den Einsatz von Technologie bei der Auftragszusammenstellung wird die Produktivität gesteigert, die Fehlerquote gesenkt und die Effizienz der Mitarbeiter erhöht.
Aufgrund der Stabilisierung des E-Commerce gibt es inzwischen verschiedene Kanäle für die Interaktion zwischen Unternehmen und Nutzern. Dies hat eine höhere Komplexität bei der Auftragszusammenstellung zur Folge. Zur Bewältigung einer der kostspieligsten Logistikaufgaben - die Kommissionierung kann mehr als 60 % der Betriebskosten eines Lagers ausmachen - setzen Unternehmen bei der Auftragszusammenstellung auf Technologie und automatisierte Systeme.
Technologien für eine effiziente Auftragszusammenstellung
Der Einsatz von Technologie zur Auftragszusammenstellung steigert die logistische Effizienz. Die Kommissionierung gehört zu den komplexesten Aufgaben in der Lieferkette, weshalb Unternehmen auf Technologien zur Unterstützung der Kommissionierung setzen.
Die Geräte sind mit einem Lagerverwaltungssystem verbunden, das u. a. Menge und Art der auszuwählenden Produkte anzeigt, die Kommissionierrouten für die Lagerarbeiter optimiert und die Waren bedarfsgerecht verteilt. Die Technologie kann in manuellen und automatischen Lagern sowie bei den wichtigsten Methoden der Auftragszusammenstellung eingesetzt werden: „Mann-zur-Ware-Prinzip“ (der Lagerarbeiter holt die Artikel) und „Ware-zum-Mann-Prinzip“ (die Artikel werden automatisch an die Arbeitsstation des Lagerarbeiters geliefert).
Der Einsatz von Technologie bei der Auftragszusammenstellung in einem automatischen oder manuellen Lager zielt darauf ab, die Fehlerquote bei der Kommissionierung zu reduzieren. Die Wahl des falschen Produkts oder falsche Mengen können dazu führen, dass der Kunde eine Bestellung zurückschickt, was sich für Unternehmen, die online verkaufen, zu einem Problem entwickelt. Das Beratungsunternehmen Deloitte hat festgestellt, dass der Boom des E-Commerce die Rücksendequote von Bestellungen um 33 % gesteigert hat, und erwartet für 2022 Produktrücksendungen im Wert von 573.000 Millionen Dollar.
Technologien für die Auftragszusammenstellung in einem manuellen Lager
Manuelle Lager können durch Kommissionierhilfen von der Kommissioniertechnlogie profitieren:
- Handscanner: Sie sind in der Regel drahtlos und lesen Barcodes (oder andere Arten von Tags wie QR oder RFID), die in Lagern verwendet werden, damit der Bediener den Anweisungen des Lagerverwaltungssystems folgen und Aufgaben bestätigen kann, sobald sie erledigt sind.
- Voice-Picking: Sind die sprachgesteuerten Kommissioniersystemen mit der LVS verbunden, können sie die Bediener durch Sprachanweisungen über einen Kopfhörer unterstützen. So hat der Kommissionierer beide Hände frei, um Pakete oder Produkte auszuwählen. Im Gegensatz zur Kommissionierung mit Handscannern sind die Bewegungen des Bedieners beim Voice-Picking flexibler und bequemer.
- Pick-to-Light-Vorrichtung: Vorrichtungen mit Lichtern und Zahlen auf den Regalen, die dem Kommissionierer zeigen, von welcher Position aus er das Produkt in welcher Menge entnehmen muss. Sie sind mit der LVS des Lagers verbunden, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten.
- Put-to-Light-Vorrichtung: Dieses Leuchtsystem zeigt an, wo die Waren platziert werden müssen und welche Menge an Produkten der Kommissionierer in jedes Paket, jeden Karton oder jede Regalschublade geben muss. Die Vorrichtung kann auf den Pickingregalen oder auf den Kommissionierwagen platziert werden. In Verbindung mit der Verwaltungssoftware besteht die Hauptaufgabe der Put-to-Light-Systeme darin, die Produkte schnell und fehlerfrei in den Behältern zu sortieren, die für den Versand der Bestellungen verwendet werden sollen.
Vor der Implementierung der Hilfsmittel muss die Kommissionierstrategie festgelegt werden, die am besten zu den Anforderungen des jeweiligen Lagers passt. Zudem ist bei der Konzeption des Kommissionierbereichs die Ergonomie und die Sicherheit der Lagerarbeiter zu berücksichtigen. Die Kommissionierstationen müssen mit einer Lagerverwaltungssoftware (LVS) zur Koordinierung der Vorgänge und einem Arbeitstisch mit Computer und Drucker zur Verwaltung der mit dem Auftrag verbundenen Etiketten und Dokumente ausgestattet sein.
Die Lagerarbeiter befolgen bei der Entnahme der Produkte aus dem Lager die Anweisungen der LVS im Kommissionierauftrag, der alle Versanddaten, den Standort der Produkte und alle mit der Auftragszusammenstellung zusammenhängenden Angaben enthält, wie z.B. die von den Lagerarbeitern zu befolgende Route. Mit dem Kommissionierauftrag, entweder gedruckt oder über die Kommissionierhilfen, können Aufträge schnell und fehlerfrei zusammengestellt werden.
In manuellen Lagern steuert die Software den Stellplatz der einzelnen Produkte, zeigt dem Lagerarbeiter u.a. die Gang- und Regalnummer, die Lagerebene und die Menge der zu entnehmenden Waren an. Die LVS organisiert und verwaltet die Auftragszusammenstellung unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren wie u.a. der Anordnung des Lagers, der Versandpriorität, der verwendeten Kommissioniermethode oder der Anzahl der Kommissionierer.
Technologien für die Kommissionierung in einem automatischen Lager
Der Hauptvorteil der Technologie für die Auftragszusammenstellung in automatischen Lagern besteht darin, dass sie dem Prinzip Goods-to-Person (Ware zum Mann) folgt, d.h. die Waren werden von automatischen Systemen direkt an den Lagerarbeiter geliefert. Auf diese Weise erhalten die Lagerarbeiter die zum Zusammenstellen der Aufträge benötigten Produkte an einer Kommissionierstation, ohne ihren Arbeitsplatz verlassen zu müssen.
Die notwendige Produktivitätssteigerung und Kostensenkung bei der Auftragszusammenstellung hat zur Verbreitung von automatischen Kommissionierrobotern geführt:
- Anthropomorphe Roboterarme: Diese Maschinen handhaben automatisch einzelne Artikel oder Behältergruppen, in der Regel mit hohem Gewicht, für die Massenkommissionierung. Die Roboter erledigen das Pick-and-Place, d. h. sie wählen die Produkte aus, nehmen sie auf und legen sie an einem bestimmten Ort ab.
- Autonome mobile Roboter: Autonome mobile Roboter, oder AMRs, sind Maschinen, die Aufgaben ausführen und sich im Lager bewegen können, ohne von jemandem gesteuert zu werden. Sie befördern die Produkte sicher zu den Stationen, wo die Aufträge zusammengestellt werden. Sie sind in der Regel mit Sensoren und Software mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die zur Wahrnehmung der Umgebung digitale Lagerpläne einbezieht.
Abgesehen von Kommissionierrobotern gibt es noch eine weitere Technologie für die Auftragszusammenstellung, nämlich automatische Handhabungsgeräte:
- Regalbediengeräte: Das sind Roboter, die sich automatisch in Länge und Höhe innerhalb der Lagergänge bewegen. Sie dienen zwar der Lagerung von Waren, erhöhen aber auch den Materialfluss, indem sie unterbrechungsfrei arbeiten und die Kommissionierstationen schneller mit Produkten versorgen.
- Fördersysteme: Diese Maschinen bewegen, sammeln und verteilen die Waren an die spezifischen Orte, die für die logistischen Abläufe erforderlich sind. Fördersysteme können die Kommissionierstationen ständig mit den Waren versorgen, die zur Zusammenstellung der Aufträge benötigt werden.
Automatische Handhabungsgeräte und Kommissionierroboter sorgen für einen schnellen und ununterbrochenen Materialfluss und damit für eine effizientere Kommissionierung. Beide Systeme führen für ihren Betrieb die Befehle der Lagerverwaltungssoftware aus. Darüber hinaus kümmert sich die Software auch um das Slotting, d. h. die Platzierungsstrategie der Produkte innerhalb des automatischen Lagers. Eine gute Platzierungsstrategie analysiert die Entnahmezeiten für die einzelnen Produkte und bestimmt die Positionen der Waren. Dadurch soll die Produktivität der Anlage gesteigert werden, indem der gesamte Zeitaufwand für diese Art von Bewegung reduziert wird.
Technologien für die Auftragszusammenstellung
Es gibt eine Vielzahl von Logistiklösungen zur Optimierung der Auftragszusammenstellung und zur Erreichung maximaler Effizienz. Diese Lösungen erhöhen nicht nur die Produktivität, sie minimieren auch Fehler, wie z. B. die Wahl des falschen Produkts, die Auswahl der falschen Mengen, die Vermischung von zwei oder mehr Aufträgen usw. Die Einführung einer Verwaltungssoftware ist eine wichtige Entscheidung, die den Unterschied bei der effizienten Auftragszusammenstellung ausmacht.
Die Einbeziehung von Technologie in die Auftragszusammenstellung trägt zur Verbesserung des Endergebnisses und zum Wachstum des Unternehmens bei. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre Logistik optimal zu nutzen, können Sie sich gerne an uns wenden. Ein fachkundiger Berater berät Sie über die beste Technologie für Ihre Bedürfnisse, um die Auftragszusammenstellung zu optimieren.